Pläne für 2018:Zeit zum Handeln

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Die Marktgemeinde Nandlstadt muss ihre Kläranlage erweitern und sanieren. Das kostet etwa 2,2 Millionen Euro

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

In Nandlstadt wird im kommenden Jahr das Thema "Wasser" den Marktrat in verschiedenen Facetten beschäftigen: die Abwasserentsorgung und Sanierung der Kläranlage, der Bau von Regenrückhaltebecken als Schutz vor Hochwasser, die Bohrung und Fassung eines neuen Flachbrunnens für die Versorgung des Waldbades und schließlich die Übergabe der Wasserversorgung an die Baumgartner Gruppe, die 800 Kunden übernimmt.

Vor allem die Erweiterung und Sanierung der Kläranlage wird teuer: 2,2 Millionen Euro seien in den kommenden beiden Jahren eingeplant, informiert Rathauschef Jakob Hartl (Unabhängige Wähler). Die Anlage bringe zwar gute Reinigungsergebnisse, obwohl inzwischen mehr Haushalte als ursprünglich geplant angeschlossen seien. Jetzt müsse die Kommune aber handeln, zumal im Neubaugebiet "Nord-West II" in den nächsten Jahren Wohnraum für etwa 300 Menschen geschaffen werde. Deshalb bekomme die Anlage ein neues Belebungsbecken sowie eine Phosphatfällungsanlage, berichtet der Bürgermeister.

Damit die Kläranlage bei starkem Regen nicht überlastet wird, baut die Kommune für eine Million Euro ein Regenrückhaltebecken. Weitere Retentionsräume für Regenwasser sind bei Reichertshausen (200 000 Euro) und in Gründl bei Nandlstadt (350 000 Euro) geplant, sie werden im nächsten Jahr geschaffen. Die Steuereinnahmen, aus denen diese Investitionen finanziert würden, seien 2017 erfreulicherweise angestiegen, so Hartl: "Wir hoffen, dass die Gewerbesteuereinnahmen 2018 noch mal einen Sprung nach oben machen, da sind wir bisher Schlusslicht im Vergleich zu anderen Landkreisgemeinden".

Ganz vorne dran sei Nandlstadt jedoch beim Breitbandausbau, berichtet der Rathauschef. Als eine der ersten Kommunen im Landkreis beteiligt sich der Markt am sogenannten "Höfeprogramm", mit dem entlegene Weiler an das schnelle Internet angeschlossen werden, der Freistaat übernimmt dabei den Großteil der Kosten. Die Bevölkerung der Gemeinde wächst kontinuierlich. Nandlstadt sei ein attraktiver Wohnort, offensichtlich besonders für junge Familien, sagt der Bürgermeister. Deshalb habe die Gemeinde begonnen, ihre beiden Kindergärten zu erweitern, die Bauarbeiten werden 2018 abgeschlossen. All diese Investitionen könne die Kommune aus ihren Einnahmen finanzieren, eine Darlehensaufnahme sei derzeit nicht vorgesehen.

Im neuen Jahr sollen die beiden verwaisten Wirtschaften im Ort wieder mit Leben erfüllt werden. Für den "Posthalter" gebe es einen neuen Wirt und für das Café "La Villa" sei einer im Gespräch, schildert Hartl. Einen klaren Standpunkt vertritt er in Sachen Windkraft, denn an der Grenze von Nandlstadt zur Gemeinde Au plant eine Firma, zwei 200 Meter hohe Windräder zu bauen. "Wir brauchen keine Windräder als weithin sichtbare Wahrzeichen der Hallertau", ärgert sich Hartl. In der Hallertau setze man mit Fotovoltaikanlagen auf Sonnenenergie. Anfangs sei man von einem 70 Meter hohen Windrad ausgegangen, damit hätten sich die Kommune und die Bürger anfreunden können, aber zwei 200 Meter hohe Anlagen seien für diesen Standort überdimensioniert, argumentiert Hartl. Auch von einer Beteiligung der Bürger an einer Windenergie-Genossenschaft hält er nichts. So etwas sei nur für Wohlhabende interessant, alleinstehende Rentner, von denen es einige in Nandlstadt gebe, hätten dafür kein Geld.

© SZ vom 02.01.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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