Patente Lösung:Regen flutet Kanäle

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Gemeinde will Sickerschächte in Niederhummel bauen lassen

- Die Sanierung der in die Jahre gekommenen Kanalisation im gesamten Langenbacher Gemeindegebiet ist eine der dringendsten Aufgaben der nächsten Jahre. In Niederhummel speziell geht es vorrangig um ein Konzept für die Bewältigung des Niederschlagswassers. Wolfgang Bauer vom gleichnamigen Planungsbüro in Grafing stellte es in der jüngsten Gemeinderatssitzung vor.

Es gibt viele Gründe für die missliche Situation in Niederhummel. Nach starkem oder anhaltenden Regen gleichen Teile des Dorfes einer Seenplatte. Betroffen ist vor allem der südliche Ortsteil unterhalb der Hangkante, zu Mühlbach und Isar hin. Die Lage erfordert Fingerspitzengefühl. Wer an der Situation etwas ändern will, sieht sich einer Reihe von Fettnäpfchen gegenüber. Viel Niederschlagswasser kommt von den Feldern, was unstreitig auch auf die Bewirtschaftung mit Mais-Monokulturen zurückzuführen ist. In der Gemeinde hat die Überzeugungsarbeit, die der Amtsvorgänger Josef Brückl der jetzigen Bürgermeisterin Susanne Hoyer über Jahre geleistet hat, bei Landwirten nicht immer den erhofften Erfolg erzielt.

Untersaaten und Bewirtschaftung quer zu den Hängen wären hier notwendig. Für Bauer handelt es sich um ein "Riesen-Acker-Einzugsgebiet" von 20 Hektar. Dazu kommen teilweise fehlerhafte Straßenneigungen - betroffen sind vor allem die Orts- und die Hummler Straße. Es fehlen Sinkkästen, und sofern vorhanden, führen sie in den Schmutzwasserkanal. Private Grundbesitzer leiten Wasser von Dach- und Hofflächen einfach auf die Straßen, statt am eigenen Grundstück Sickerschächte zu bauen. Wobei im südlichen Ortsteil wegen des hohen Grundwasserstandes eine Versickerung nicht möglich ist.

Bauer will bei der Straßenentwässerung mit dem Bau zusätzlicher Sickerschächte beginnen. Sehr viel des Niederschlagswassers läuft direkt in den Schmutzwasserkanal und überlastet die Kläranlage in Niederhummel. Von privaten Grundbesitzern ist kein Grund zu bekommen für diese Sickerschächte, so müssen sie direkt neben den Straßen auf öffentlichem Grund gebaut werden. Auf etwa 210 000 Euro schätzt der Planer die Kosten für diese Sickeranlagen, plus Planungskosten.

Der Gemeinderat hat Bauer mit der Ausschreibung beauftragt. Realisiert werden soll das Konzept abschnittsweise. "Noch im Sommer sollten die Arbeiten starten", wünschte sich Bauer. Und blieb bei seiner Meinung zur Landwirtschaft: "Ich halte es für wichtig, darauf hinzuweisen, dass nicht mehr so viel Wasser aus den Feldern laufen sollte."

© SZ vom 05.05.2015 / je - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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