Pallhausen:Lagerhalle in Flammen

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Ein aufmerksamer Nachbar hat den Brand bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. Das hat drei Menschen in Pallhausen vermutlich das Leben gerettet.

Hubert Grundner

Möglicherweise nur einem glücklichen Zufall haben die drei Bewohner eines landwirtschaftlichen Anwesens im Freisinger Ortsteil Pallhausen ihr Leben zu verdanken: Ein Nachbar hatte am frühen Freitagmorgen bemerkt, dass von deren Lagerhalle Flammen, Rauch und Funken aufstiegen. Erst alarmierte der 55-Jährige die Einsatzzentrale von Feuerwehr und Polizei, um dann sofort die Bewohner im angrenzenden Wohnhaus zu wecken. Dabei handelte es sich nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord um den 76-jährigen Eigentümer, seine 73-jährige Frau sowie ihren 53-jährigen Sohn.

Aufmerksame Nachbarn hatten den Brand einer Lagerhalle bemerkt und die Feuerwehr alarmiert. (Foto: dpa)

Alle drei wurden durch den Rauch verletzt und mussten vom Sanitätsrettungsdienst ins Klinikum Freising gebracht werden. Außerdem erlitt die Frau einen Schock. Bis Freitag Nachmittag konnten Mutter und Sohn wieder entlassen werden, dagegen soll sich der 76-Jährige noch in ärztlicher Obhut befinden. Laut Polizei hatte er angesichts der turbulenten Ereignisse einen Kreislaufzusammenbruch erlitten.

Obwohl die Feuerwehren von Freising, Pulling, Sünzhausen und Giggenhausen mit 74 Mann angerückt waren, brannte die Lagerhalle bis auf die Grundmauern nieder. Den Sachschaden an Halle und Wohnhaus beziffert die Polizei nach einer ersten Schätzung auf 300000Euro. In dem circa vierzig Meter langen landwirtschaftlichen Gebäude befanden sich eine Schreinerei und eine Spenglerei, der restliche Teil diente als Streu- und Heulager - Material, das den Flammen reichlich Nahrung bot.

Inzwischen haben sich die Brandfahnder der Kriminalpolizeiinspektion Erding auf die Suche nach der Ursache des verheerenden Großfeuers gemacht. Mit einem abschließenden Ergebnis ihrer Arbeit dürfte erst im Laufe der nächsten Tage zu rechnen sein, erklärte Hans-Peter Kammerer, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord. Zumindest habe der Brandfahnder für ein Fremdverschulden, sprich Brandstiftung, keine Anhaltspunkte gefunden. Nicht auszuschließen sei hingegen ein technischer Defekt beispielsweise durch Kurzschluss in der Werkstätte oder an einem Traktor.

Wenigstens ein Gutes für die Feuerwehren hatte der Großalarm, der gegen 4.30Uhr ausgelöst worden war: Das Ziel war nicht zu verfehlen, da der Feuerschein am Himmel laut Stadtbrandinspektor und Einsatzleiter Anton Frankl bis nach Freising zu sehen war. Zwar seien die Löscharbeiten problemlos verlaufen. Schnell konnte man das Wohnhaus vor Funkenflug schützen, und auch keiner seiner Leute sei zu Schaden gekommen. Gleichwohl gelte: "Ein Großbrand birgt immer Tücken." Ganz besonders dann, wenn wie hier die Lagerhalle als Werkstatt genutzt werde. Möglicherweise stehen dann am Brandherd, so Frankl, eine Gasflasche oder Eimer mit Lackfarbe, die sich in der Hitze in lebensbedrohende Bomben verwandeln können.

Um ein erneutes Auflodern der Flammen zu verhindern, blieb am Einsatzort eine Brandwache zurück. Gleichzeitig begann noch am gestrigen Vormittag eine Abrissfirma, mit dem Bagger Glutnester unter verkohlten Balken und Sparren herauszuholen und die teils einsturzgefährdeten Außenwände der Lagerhalle umzudrücken.Das Feuer bekamen auch Autofahrer zu spüren: Wegen der Löscharbeiten - 17 Feuerwehrautos waren ausgerückt - musste die Polizei die Staatsstraße2339, die am Anwesen vorbeiführt, komplett sperren. Erst am Freitag gegen 9.30Uhr wurde die Straße wieder für den Verkehr freigegeben.

© SZ vom 09.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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