Ostern in Freising:Was Süßes für die Kleinen

Lesezeit: 2 min

Wie halten es die Freisinger mit den Osterbräuchen? Bei einer Umfrage der SZ wird klar: Vor allem Familien mit Kindern pflegen die Tradition, färben Eier und verstecken Nester

Von Matthias Weinzierlund Maika Schmitt, Freising

Ostern ist da und auch in der Freisinger Innenstadt waren die Vorbereitungen für das Fest zu spüren. Viele erledigten an den Tagen vor den Feiertagen die letzten Einkäufe für das bevorstehende Festessen. Oder sie besorgten nur schnell ein paar Schokoladeneier, die man mit dem Osternest für die Kinder verstecken kann. Aber verstecken die Freisinger überhaupt noch Osternester? Die SZ hat nachgefragt, wie es die Freisinger mit Ostern halten und welche Bräuche noch immer aktuell sind.

Bei György Kovacs, gebürtiger Ungar, bereitet die Mutter wie jedes Jahr Eier und geräucherten Schinken vor. Osternester, wie damals als Kinder, suchen sie aber nicht mehr: "Dafür sind wir zu alt", sagt er und lacht. Mit seiner Freundin färbt er jedoch immer noch Ostereier und dekoriert das Haus österlich, damit alles stimmiger wirkt. Besondere Traditionen gab es bei dem gebürtigen Ungarn vor allem früher: In seinem Heimatland werden über die Mädchen am Ostermontag Wasserkübel ausgeleert. Er selbst hat jedoch immer die charmante Variante gewählt und sie mit ein wenig Parfum besprüht. Das Wasser hat bei diesem Brauch natürlich eine symbolische Bedeutung der Klärung, des seelischen Sauberwerdens und der Vorgang des Gießens gilt als uralter Fruchtbarkeitszauber. Bei Susann Hermann wird nichts Besonderes auf den Tisch kommen. Ebenso werden keine Eier gefärbt oder verziert. Trotzdem dürfen die Kinder nach ihren versteckten Osternestern suchen. Ansonsten gibt es bei ihr keine besonderen Traditionen.

Ulla Schäfers Familie beschränkt sich nicht auf ein Festtagsessen, sondern lässt sich von Jahr zu Jahr etwas Neues einfallen. Auch bei ihr werden noch Nester versteckt, wenn die Kinder kommen. Die Tradition sei das gemeinsame Familienessen.

Bei Günther Sesselmann lebt die Tradition: Jedes Jahr werde bei ihm Zuhause der Osterhase gebacken, erzählt er und dass Nester für seine Kinder versteckt würden, sei auch gar keine Frage. Auch beim Eierfärben gibt es keine Diskussion. Für die Osterstimmung bleibe das unerlässlich, sagt er, genau wie der jährliche Besuch der Osternacht, um das Osterfeuer zu sehen. Selbstverständlich werde auch der Osterkorb geweiht, damit am nächsten Tag etwas Besonderes auf dem Tisch steht. Dazu kommt, dass seine Kinder jedes Jahr bei der Messe ministrieren.

Michael Franck ist noch unentschlossen: Die Kinder sind schon erwachsen und der Enkel noch viel zu klein, um für ihn Eier zu bemalen oder Osternester zu verstecken. "Aber wenn unser Enkel ein bisschen älter ist, werden wir diese Tradition sicher wieder aufleben lassen", sagt er. Beim Essen gibt es auch kein festgelegtes Gericht, das alljährlich auf den Tisch kommt, aber es wird selbst gekocht. Der Gottesdienst gehört aber zum Osterfest dazu.

Einzig Jeanette Jähne hat ihre Zeit an den Osterfeiertagen komplett durchgeplant: Am Karfreitag wird sie mit ihrer Familie zum Essen in ein Restaurant gehen und am Ostersonntag wird dann ein leckeres Gulasch aufgetischt. Am Ostermontag gibt es dann Lachs. Zur Frage, ob in ihrer Familie noch Osternester versteckt werden, hat sie eine lebensfrohe Meinung: "Freilich, man bleibt ja ewig Kind!" Wenn die eigenen Kinder dann mal größer sind, kann sie sich auch wieder vorstellen, Ostereier zu bemalen. Jeanette Jähnes Tradition an den Osterfeiertagen ist schlicht und einfach: Viel Zeit mit der Familie verbringen und keinen Stress haben, kurzum, die Feiertage ganz entspannt genießen.

© SZ vom 26.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: