Ortsumfahrung Enzelhausen:Hoffen auf Entlastung

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Für eine Umgehung von Enzelhausen liegen erste Entwürfe vor - die Umsetzung aber ist ungewiss.

Kerstin Vogel

Die Idee für eine Verlegung der Bundesstraße B301 im Süden von Enzelhausen ist gut zwei Jahrzehnte alt. Zuletzt wurde eine derartige Planung der Obersten Baubehörde im April vergangenen Jahres vorgeschlagen - der CSU-Landtagsabgeordnete Florian Herrmann und sein Kollegen im Bundestag, Franz Obermeier, unterstützten diese Forderung damals. Am kommenden Montag nun werden dem Gemeinderat von Rudelzhausen erste Entwürfe für die gewünschte Umgehungsstraße vorgelegt.

Auf der B 301 kommt es regelmäßig zu Staus. (Foto: dpa)

Zu viel erwarten sollten sich die Bürger und Kommunalpolitiker allerdings noch nicht, denn die Baumaßnahme muss im Zusammenhang mit der ebenfalls geforderten Umfahrung von Rudelzhausen und Puttenhausen gesehen werden, wie Joachim Höpp vom Staatlichen Bauamt erklärt: Entscheidet man sich dort für eine Trasse im Osten, passen die aktuellen Planungen für Enzelhausen dazu. Anders sei das, wenn man Rudelzhausen später im Wester umfahren wolle, gibt Höpp zu bedenken. Außerdem fehle für die verschiedenen möglichen Trassen im Süden von Enzelhausen noch eine "umweltfachliche Untersuchung".

Wegen all dieser Unwägbarkeiten hält sich Höpp mit Prognosen zum Zeitrahmen für das Projekt zurück. Sollten die Untersuchungen ergeben, dass die Umfahrung von Enzelhausen in eine Gesamtlösung für Rudelzhausen passe, sei "Anfang bis Mitte 2012" mit einem konkreteren Vorentwurf zu rechnen, schätzt er. Dann müsse sich zeigen, ob man den nötigen Grunderwerb tätigen könne - oder ob ein Planfeststellungsverfahren erforderlich sei. Auch zu den Kosten könne man noch nichts sagen, so Höpp. CSU-Politiker Florian Herrmann hat die Baumaßnahme im April 2010 allerdings auf rund drei Millionen Euro geschätzt.

Für die Bürger von Enzelhausen würde die Verlegung der Bundesstraße 301 eine enorme Entlastung mit sich bringen - nicht nur wegen des Straßenlärms. Die Ortsdurchfahrt verläuft in zwei scharfen Kurven, die vom Bauamt als sehr gefährlich eingeschätzt werden. Vor allem das Nadelöhr an der "Schimmelkapelle" gilt als berüchtigt, auch wenn die Freisinger Polizei hier nicht von einem Unfallschwerpunkt sprechen mag. Eine Unfallhäufung haben die Beamten stattdessen im weiteren Verlauf der Bundesstraße vor Puttenhausen, nahe der Landkreisgrenze, festgestellt.

Generell ist die B 301, die bei Abensberg in der Hallertau beginnt und über Mainburg bis Freising verläuft, zunehmend überlastet. Aus der "Deutschen Hopfenstraße" ist mit den Jahren ein Flughafenzubringer aus dem Norden geworden. Ausgelegt ist die kurvenreiche Straße für die enorme Verkehrsbelastung vor allem in den Ortschaften nicht - der Ruf nach Umfahrungen ist nicht nur in Rudelzhausen vernehmlich zu hören und zum Teil auch bereits erhört worden.

So wird die B 301 bei Au den Ort künftig im Westen umfahren. 9,5 Millionen Euro kostet die Verlegung der Straße, die schon Ende 2011 für den Verkehr freigegeben werden soll. Probleme gibt es dagegen noch bei der ebenfalls dringend notwendigen, 19 Millionen Euro teuren Verlegung der Bundesstraße im Norden der Stadt Freising.

Hier soll die neue Strecke auf fünf Kilometern Länge an Tüntenhausen und Freising östlich vorbeiführen und westlich von Marzling in die B 11 münden. Allerdings gibt es massiven Protest der Bürger aus Erlau, die eine noch nicht vorgesehene Umfahrung ihres Ortes fordern. Das Planfeststellungsverfahren läuft, ein Erörterungstermin sollte demnächst stattfinden.

© SZ vom 28.01.2011 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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