Online-Werkzeug:Anstoß für Solar-Ausbau

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Kataster soll Bürgern online zeigen, welche Dächer geeignet sind

Der Landkreis Freising will ein Solarpotenzialkataster entwickeln und die Stadt Freising wird sich mit einer Startfinanzierung von 9200 Euro daran beteiligen. Hinter dem sperrigen Begriff verbirgt sich ein Online-Werkzeug, das den Bürgerinnen und Bürgern in Zukunft Anhaltspunkte geben soll, welche Dächer zur Solarenergienutzung geeignet sind.

Als weiteren Service würde so ein Kataster außerdem Informationen zur notwendigen Größe der Anlage und zur Amortisationszeit liefern und man könnte damit eine erste Wirtschaftlichkeitsberechnung anstellen. Denkbar wäre laut Beschreibung aus dem Landratsamt auch, in das Online-Tool zusätzliche Hintergrundinformationen zu Finanzierungsmöglichkeiten oder eine Übersicht mit Handwerkern aus der Region einzubauen.

Erstellt werden soll das Solarpotenzialkataster mit Hilfe von Laserscandaten, die wiederum bei einer "Überfliegung" des Freisinger Stadtgebietes gewonnen werden könnten. Für die Gebäude würden daraus vereinfachte Häusermodelle entwickelt, so die Erklärung in der letzten Sitzung des Freisinger Finanzausschusses vor der Sommerpause. Auf Basis der jeweiligen Einstrahlung und individueller Verschattung könnte der mögliche Ertrag errechnet werden.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für Erstellung und Einrichtung dieses Katasters auf 15 000 Euro, die laufenden Kosten, die der Landkreis übernimmt, werden mit etwa 4000 Euro angegeben. Die Freisinger Stadträte stimmten einer Beteiligung der Stadt an den Erstellungskosten in Höhe von maximal 9200 Euro zu, weil der Ausbau der Solarenergie als zentrales Element zur Umsetzung des städtischen Klimaschutzgesetzes gesehen wird.

Außerdem belegten Erfahrungswerte aus dem Landkreis Ebersberg nach Einrichtung des Online-Werkzeugs einen deutlichen Anstieg der Zubauraten bei Solaranlagen, hieß es in der Sitzung des Finanzausschusses. Seit der Veröffentlichung des Katasters 2016 sei dort eine Steigerung des Zuwachses um 50 Prozent im Vergleich zu den Vorjahren registriert worden. Im Landkreis Freising dagegen sei er bei solaren Anlagen in der gleichen Zeit um 46 Prozent gesunken.

Nicht ganz überzeugt von der Maßnahme zeigte sich im Ausschuss FW-Stadtrat Benno Zierer. "Es schadet natürlich nicht, wenn die Stadt Freising hier mit gutem Beispiel vorangeht", räumte er ein: "Aber man muss dann an anderer Stelle auch mal handeln."

© SZ vom 08.08.2017 / vo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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