Maßkrug-Tragen:"Auf die richtige Stapeltechnik kommt's an"

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21 Maßkrüge 40 Meter weit tragen: Oliver Strümpfel will Bayern ins Guinnessbuch der Rekorde bringen - und Australien schlagen.

Eva-Maria Glück

Statt aus dem Bierland Bayern hält den derzeitigen Weltrekord im Maßkrug-Tragen jemand im fernen Australien. Das will Oliver Strümpfel aus Abensberg in diesem Jahr ändern. Nachdem er im vergangenen Jahr knapp gescheitert ist, versucht er beim diesjährigen Gillamoos in Abensberg im September erneut, mindestens 21 Maßkrüge über die vorgeschriebene Distanz von 40 Metern zu tragen. Eva-Maria Glück sprach mit ihm über die Weltrekord-Idee, die Probleme beim ersten Versuch und die Chancen auf den Erfolg in diesem Jahr.

Trägt als Kellner im Bierzelt bis zu 15 Maßkrüge. "Da ist aber noch Spielraum nach oben", sagt Oliver Stümpfel. (Foto: Marco Einfeldt)

SZ: Den Weltrekord im Maßkrug-Tragen holen, wie kommt man überhaupt auf die Idee?

Oliver Strümpfel: Das war eine Schnapsidee von mir und ein paar Kellnerkollegen, das hat sich dann hochgeschaukelt, wie viele Krüge jeder von uns tragen kann. Irgendwann hab ich mich dann mal informiert, wie man das auch professionell machen kann. Da habe ich dann auch vom aktuellen Weltrekordhalter in Australien erfahren. Das kann schließlich nicht so bleiben, dieser Weltrekord gehört ganz klar nach Bayern.

SZ: Wie bereiten Sie sich auf den Versuch vor?

Strümpfel: Eine direkte Vorbereitung kann man gar nicht machen, man muss einfach nur üben. Als Kellner im Bierzelt trage ich bis zu 15 Maßkrüge, da ist aber noch Spielraum nach oben. Tricks gibt's beim Tragen nicht, aber auf die richtige Stapeltechnik kommt's an.

SZ: Wie viel wiegen denn die 21 Krüge?

Strümpfel: Vorgeschrieben ist ein Gewicht von 1,3 Kilo pro Krug und dann ist natürlich überall noch ein Liter Bier drin, der nicht verschüttet werden darf.

SZ: Stolze 48,3 Kilo. War das Gewicht das entscheidende Problem beim ersten Versuch?

Strümpfel: Natürlich ist das Gewicht eine Herausforderung. Aber für das Scheitern haben verschiedene Faktoren eine Rolle gespielt. Zentral ist natürlich die Tagesform, aber auch Nervosität ist entscheidend. Was im Training klappt, läuft im Ernstfall oft anders. Im letzten Jahr habe ich mich zu sehr vom Klatschen und den Rufen des Publikums ablenken lassen, bin zu schnell gelaufen. Nach 35 Metern kurz vor dem Ziel ist mir ein Krug hinuntergefallen, das war einfach Pech. Weil es aber so knapp war, ist meine Motivation für den zweiten Versuch umso größer. Dieses Jahr klappt's. Natürlich ist da auch Spaß dabei, im "richtigen Leben" bin ich ja Finanzberater und mache das Kellnern im Bierzelt nur als Ausgleich.

© SZ vom 27.07.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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