Offizielle Verabschiedung im Januar:Das Profil ausgebaut

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Elf Jahre lang war Hermann Heiler Präsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf und hat ihr Profil in diesen Jahren geschärft. Nun ist er in Ruhestand gegangen. (Foto: Josef Gangkofer; HSWT)

Hermann Heiler geht als Präsident der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf in den Ruhestand

Von Petra Schnirch, Freising

Elf Jahre stand Hermann Heiler an der Spitze der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), Anfang Dezember ist der langjährige Präsident in den Ruhestand gegangen. Eine offizielle Verabschiedung steht noch aus, sie findet am 27. Januar statt. Seit dem Amtsantritt Heilers 2005 ist die Hochschule rasant gewachsen. Zählte sie damals an beiden Standorten insgesamt 3940 Studenten, sind es im Wintersemester 2016 bereits 6424. Dieser Anstieg hatte eine rege Bautätigkeit zur Folge. Erst vor wenigen Wochen wurde der Neubau an der Vöttinger Straße eingeweiht: Das Zentrum für naturwissenschaftliche Grundlagen bietet dringend benötigte Hörsäle, Seminar- und Praktikumsräume sowie Labore.

Aus gesundheitlichen Gründen zieht sich der 63-Jährige einige Monate früher zurück als geplant, seine dritte Amtszeit wäre offiziell Ende September 2017 zu Ende gegangen. Die Präsidenten-Stelle ist seit Anfang Dezember ausgeschrieben, im März soll ein Nachfolger gewählt werden. Spätestens im Oktober 2017 soll er sein Amt antreten. Solange werden ihn die Vizepräsidenten vertreten.

Kultusminister Ludwig Spaenle würdigte die Verdienste Heilers, als er ihn verabschiedete: Heiler habe maßgeblich dazu beigetragen, dass die Hochschule Weihenstephan-Triesdorf "ihr einmaliges Profil weiter ausgebaut hat" - mit Ingenieurstudiengängen rund um Natur, Ernährung und Umwelt. "Innovation und Nachhaltigkeit gehen hier Hand in Hand." Wichtiges Anliegen für seine letzte Amtsperiode war Heiler, die Qualität von Lehre und Forschung in den Fokus zu rücken. Dazu gehörte für ihn eine stärkere internationale Ausrichtung. Auch englischsprachige Masterangebote hat die HSWT inzwischen in ihr Portfolio aufgenommen.

Was Heiler trotz des raschen Wachstums nie anstrebte, waren hohe Studierenden-Zahlen "rein aus Prestigegründen", wie er im Gespräch mit SZ einmal sagte. Er hatte vielmehr die Vision einer "kleinen, aber feinen" Hochschule. Das Spektrum der grünen Studiengänge wurde in den vergangenen Jahren immer wieder angepasst und erweitert, beispielsweise um die Bereiche erneuerbare Energien, Ernährung, Wassertechnologie sowie Brau- und Getränketechnologie. Auch ein Getränkezentrum für eine praxisorientierte Ausbildung hätte Heiler noch gerne verwirklicht. Stolz war er immer darauf, dass die Absolventen der HSWT in der Wirtschaft gefragt sind. Zug um Zug ausgebaut hat die Hochschule das Angebot an dualen Studiengängen in Kombination mit einer Berufsausbildung.

Heiler selbst hatte zunächst eine Ausbildung zum Elektroinstallateur absolviert, daran hängte er in München ein Studium der Allgemeinen Elektrotechnik sowie der Datenverarbeitung und Kybernetik an und arbeitete zunächst in der Wirtschaft. Nach einem Lehrauftrag an der Fachhochschule München erhielt er in Weihenstephan eine Professur für Prozesstechnik. Nach einem Forschungssemester an der University of Ulster wurde Heiler 2005 erstmals zum Präsidenten gewählt.

© SZ vom 13.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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