Oberbayerisches Kulturfestival:Ganz Freising wird zur Bühne

Lesezeit: 2 min

Im Juli 2015 finden in der Stadt die Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage statt, die unter dem Motto "Zamma" stehen - bei einem ersten "Ideentag" am 10. Mai werden auch ungewöhnliche Ideen und Spielorte gesucht. Mitmachen kann jeder: Vereine, Gruppen und Einzelpersonen.

Von Birgit Goormann-Prugger

Jetzt geht es los mit den Vorbereitungen für die Oberbayerischen Kultur- und Jugendkulturtage des Bezirks, die vom 4. bis zum 11. Juli 2015 in Freising stattfinden. Die ganze Stadt soll dann eine Bühne werden. Vertreter von Bezirk, der Stadt und den Sozialverbänden haben bei einem ersten Treffen bereits den weiteren Ablauf der Planung besprochen. Die Kulturschaffenden aus Freising und dem Landkreis werden am 10. Mai von 9.30 bis 17 Uhr zu einem "Ideentag" ins Asamgebäude eingeladen. Kommen kann zu diesem Workshop jeder, der Interesse daran hat, sich an dem Programm in irgendeiner Art und Weise zu beteiligen. Das können Vereine sein, aber auch Einzelpersonen.

"Zamma" nennt sich dieses Kulturfestival künftig. Ein Name, der zunächst irritiert, was nach Aussagen von Michaela Damm, Leiterin der Fachstelle für Jugendkultur beim Bezirksjugendring Oberbayern, auch beabsichtigt ist. "Zamma" soll die Oberbayern in Freising und im Landkreis zwar an "Zusammenkommen" erinnern, es sei aber gleichzeitig auch die Bezeichnung für ein afrikanisches Spiel. "Auch Menschen mit Migrationshintergrund können das Wort gut aussprechen und die Buchstaben könnten auch für etwas ganz anderes stehen", so Michaela Damm. Ein Motto zum Nachdenken also.

Das Besondere des Festivals ist, dass die Organisatoren, in diesem Fall der Bezirk, keine Veranstaltungen "einkaufen", sondern das Programm an Ort und Stelle mit den regionalen Künstlern sowie Vertretern von Vereinen und Institutionen entwickeln. Beteiligt sind dabei im Sinne der Inklusion alle Menschen - unabhängig von Alter, Beeinträchtigung, sozialer und kultureller Herkunft. Mit etwa 50 Veranstaltungen soll das einwöchige Kulturevent die ganze Bandbreite der Kultur zeigen: Musik, Theater, Tanz, Bildende Kunst, Literatur, Film, Medien und Umweltaspekte. Ein großes Ziel sei es, so Michaela Damm, dass dabei auch Themen aufgegriffen würden, die für die Menschen in der Stadt Freising und dem Landkreis besonders wichtig sind. Das könne dann auch durchaus die dritte Startbahn sein, wenn das Thema "denn in irgendeiner Weise kulturell umgesetzt wird", erklärt Michaela Damm. Eine weitere Vorgabe: Kindern und Jugendlichen sollen möglichst viele Möglichkeiten zur Mitgestaltung des Programms und später zur Mitarbeit auf der Bühne gegeben werden. Noch etwas erhoffen sich die Veranstalter: Dass die Oberbayerischen Kulturtage im Juli 2015 in Freising neue Räume für die Kultur eröffnen und auch ungewöhnliche Spielorte aufzeigen, an die man womöglich vorher gar nicht gedacht hatte. Das Festival soll der Stadt also auch etwas bringen, nachhaltig wirken und Besucher von auswärts anlocken.

Wie geht es nun weiter? Der Zeitplan sieht vor, dass das Programm bis zum Jahresende steht. Nach dem ersten Ideentag am 10. Mai findet nach Informationen von Michaela Damm noch vor der Sommerpause die Sitzung eines Arbeitskreises statt, an der sich wieder alle beteiligen können, die sich für eine Mitarbeit interessieren. Die Ideen sollen gesammelt und konkretisiert werden. Bis zum Herbst können sich Kulturschaffende, Vereine und Einzelpersonen dann mit einem Projekt bewerben: Diese Projektanträge werden dann in einer weiteren Sitzung des Arbeitskreises beraten und vorgestellt, die wohl im September oder Oktober stattfindet, eine Abendveranstaltung, die auf drei Stunden angesetzt ist. "Danach geht es um die Auswahl der Projekte und ob das Geld reicht", so Michaela Damm. Im neuen Jahr geht es dann um die konkrete Planung und die Infrastruktur. Die heiße Phase der Vorbereitung wird wohl dann Anfang Juni beginnen.

Das Ganze kostet natürlich auch etwas. In einem ersten Bericht zum Projekt hatte der Freisinger Kulturamtsleiter Ingo Bartha die Summe von 120 000 Euro genannt, je nachdem, was man sich leistet. Er geht jedoch davon aus, dass man für die einzelnen Projekte auch Sponsoren findet. Der Jugendhilfeausschuss des Kreistags hat den Zuschuss für den Kreisjugendring für das Jahr 2014 schon mal von 177 850 Euro auf 192 325 Euro aufgestockt, auch wegen der anstehenden Vorbereitungen der Oberbayerischen Jugendkulturtage im Juli 2015.

© SZ vom 25.03.2014 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: