Nur die Pendler werden sich ärgern:Sicherheit geht vor

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Die Langenbacher freuen sich, dass sie an der Brückenbaustellenampel in alle Richtungen abbiegen können, die Pendler ärgern sich über lange Rückstaus. (Foto: Marco Einfledt)

Eigentlich sollte die Ampel an der Brückenbaustelle in Langenbach nur drei Wochen lang stehen. Sie bleibt dort auf Wunsch der Polizei aber noch eine Weile. Denn seit sie den Verkehr regelt, passieren dort keine Unfälle mehr

Von Alexander Kappen, Langenbach

Eigentlich war es ja nur als Übergangslösung gedacht. Weil die Isarbrücke in Moosburg verschoben und am 22. August für knapp drei Wochen gesperrt wurde, installierte das Staatliche Bauamt Freising in Langenbach an der Kreuzung der Staatsstraße St 2350 und der Kreisstraße FS 13, wo derzeit eine neue Brücke gebaut wird, eine Baustellenampel. Der Verkehr auf der Staatsstraße zwischen Landshut und Freising wurde wegen der Sperre in Moosburg über Gaden umgeleitet, und "nur so können die Verkehrsbeziehungen Oberhummel - Freising und Moosburg - Oberhummel auch ohne die Brücke der FS 13 über die St 2350 ermöglicht werden", hieß es aus dem Baumt. Seit dem 9. September ist die Isarbrücke in Moosburg wieder befahrbar - die Ampel in Langenbach steht aber noch immer. Auf Wunsch der Polizei, nach deren Einschätzung die Ampel sich bewährt habe, sagt Theresa Goetz, Technische Oberinspektorin am Bauamt.

Während sich viele Pendler über die Ampel ärgern, weil sie im Berufsverkehr auf der St 2350 teilweise schon in Thonstetten im Stau stehen, geht für Polizei und Bauamt "die Verkehrssicherheit vor", so Goetz. Gemeinsam habe man die Entscheidung getroffen, die Ampel zunächst bis zur nächsten Phase an der Brückenbaustelle an der FS 13 stehen zu lassen. Die beginnt am Donnerstag, 29. September. Die St 2350 wird dann bis voraussichtlich 20. Oktober gesperrt. Ob die Ampel danach wieder in Betrieb genommen werde, könne sie jetzt noch nicht sagen, meint die Oberinspektorin. Das Problem der Rückstaus sei bekannt, "aber laut Polizei hat es an der Baustelle vorher ein paar kleine Unfälle gegeben, seit die Ampel steht, jedoch gar keinen mehr".

Für die Langenbacher ist die Ampel offenbar eher Segen als Fluch. Beschwerden höre sie überraschend wenige, sagt Bürgermeisterin Susanne Hoyer. Lediglich am ersten Tag, als die Ampel in Betrieb genommen wurde, habe sie eine kritische E-Mail bekommen: "Es hat halt gedauert, bis alle das verstanden haben." Seitdem hätten sie und ihre Mitarbeiter im Rathaus keine kritischen Töne mehr vernommen. Vielmehr seien "viele Leute jetzt zufrieden, dass sie an der Kreuzung in alle Richtungen abbiegen können". Etwa auch von Oberhummel kommend nach links auf die St 2350 Richtung Freising.

Für die Leute in Niederhummel sei die Belastung freilich nach wie vor sehr hoch, weiß die Bürgermeisterin. "Auch durch Fahrzeuge, die von Richtung Isardamm kommen, viele fahren zu schnell, was man so hört." Wenn sich die Fahrzeuge im Berufsverkehr auf der Staatsstraße 2350 an der Ampel stauen, nutzen offenbar auch immer noch diverse Fahrer in Richtung Oberhummel die schnellere Route durch Niederhummel, auch wenn sie an der Baustelle auf die FS 13 abbiegen könnten.

Wenn am 29. September die St 2350 gesperrt wird, dürfte auch Langenbach wieder einiges an Durchgangsverkehr abbekommen. "Das müssen wir jetzt noch mal durchstehen", sagt die Bürgermeisterin. Es sei die letzte längere Sperre. Sie hoffe, dass diese noch vor dem 20. Oktober aufgehoben werden könne, denn bei der Terminsetzung sei bereits "ein Sicherheitspuffer mit eingerechnet". Sie hoffe, "dass zwei Wochen reichen". Im November soll die neue Brücke dann fertig sein. Nach derzeitigem Stand ist Hoyer "guter Dinge", dass der Termin eingehalten werden kann.

© SZ vom 21.09.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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