Noch zwei Aufführungen:Das "RegnWurmOrakl"

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Burschenverein und Landjugend Wolfersdorf zeigen ländlichen Schwank im bayerischen Dialekt von Ralph Wallner

Von katharina Aurich, Wolfersdorf

Schon der Titel macht neugierig: "RegnWurmOrakl " heißt das neuste Theaterprojekt der Landjugend Wolfersdorf, die jedes Jahr an Ostern ein Stück auf die Bühne im Feuerwehrhaus bringt. Auch dieses Mal ist den neun Schauspielern wieder ein rundum unterhaltsamer Abend gelungen. Am Ostersonntag feierten die jungen Leute des Burschenvereins und der Landjugend - vier Männer und fünf Frauen zwischen 16 und 30 Jahren - mit ihrer Regisseurin Alexandra Wennesz eine lang beklatschte Premiere.

Das Theaterspielen hat in Wolfersdorf eine lange Tradition, seit bald 50 Jahren unterhalten die Burschen und Mädel der Landjugend das Publikum, die fünf Vorstellungen seien immer ausverkauft, berichtet zweiter Vorsitzender Daniel Burg. Regisseurin Alexandra Wennesz hatte sich heuer einen ländlichen Schwank in bayerischem Dialekt von Ralph Wallner, der erst 2015 geschrieben wurde, ausgesucht und damit wieder einmal voll ins Schwarze getroffen. Schauspieler zu finden, sei kein Problem, so Burg, dieses Mal mussten sie sogar drei Aspiranten absagen, da nur neun Darsteller gebraucht werden. Die Jüngste ist erst 16 Jahre alt und erhielt als Einstieg zunächst eine kleine Rolle, nächstes Jahr bekomme sie dann mehr Text zum Lernen. Los gehe es alljährlich mit den ersten Sprechproben kurz nach Weihnachten, dann werde fleißig geübt. "Den Text lernen wir am besten während der Proben", berichtet Daniel Burg, der im richtigen Leben ausgebildeter Zimmerer ist.

In den Wochen vor der Premiere gehe es dann richtig rund und es werde fünf Mal wöchentlich geprobt. Auch die Bühnengestaltung sei für die jungen Leute kein Problem, schließlich sind die Schauspieler Andreas Ruhland und Martin Taschner gelernte Maler.

Bei dem Stück geht es um das fidele Lumpenpärchen Falotta (Jenny Urban) und Lumpazi (Daniel Burg), das arm aber glücklich in einer schäbigen Fischerhütte lebt. Sie sind "lebenslustig, stibitzen gerne Kleinigkeiten und kratzen sich lieber als sich zu waschen". Als ein gewisser Hanser (Martin Radlmaier) auftaucht, der erzählt, dass er sich gerne gegen Geld aus dem Lauf eines Regenwurmes die Zukunft vorhersagenden lässt, lässt sich Falotta nicht zweimal bitten und orakelt munter darauf los. Hanser will aber eigentlich nur herausfinden, ob Lumpazi sein unbekannter leiblicher Vater ist, wie es ihm eine Wahrsagerin erzählt. Auch Zenz (Manuela Kaindl), die Wirtshausbedienung, und das "Mumien-Reserl" (Theresa Doll), die sich für Antike und Mythologie interessiert, pilgern nun zum Orakel-Tempel an den Weiher, ebenso wie der Gickerl-Willy (Andreas Ruhland), der sich Heilung von gesundheitlichen Zipperlein erwartet und der Huber (Martin Taschner), der vom Orakel wissen möchte, ob sein "schiacha Bua" eine Frau zur Heirat findet. Das Stück gibt den Darstellern viel Freiraum für eigene Interpretationen und überrascht mit seinem Ende.

Am Sonntag, 3., und Montag, 4. April, wird das "RegnWurmOrakl " noch einmal um 19 Uhr im Feuerwehrhaus gezeigt. Es gibt noch wenige Restkarten an der Abendkasse.

© SZ vom 02.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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