Noch bis Sonntag:Anheimelndes Ambiente

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Der "Adventszauber" hat am frühen Freitagabend auf dem Domberg begonnen. (Foto: Marco Einfeldt)

Auf dem Domberg macht sich Adventszauber breit

Von Christian Gschwendtner, Freising

Der "Adventszauber" hat am frühen Freitagabend auf dem Domberg begonnen. Organisator Monsignore Rainer Boeck dankte allen Mitwirkenden und ganz besonders dem Förderkreis des Kardinal-Döpfner-Hauses um Altbürgermeister Dieter Thalhammer. Den Shitstorm, der in den vergangenen Tagen auf die Betreiber des "Wintermarkts" am Flughafen niedergeprasselt ist, hat auch Boeck verfolgt. Weil aber am Sonntag der erste Advent ist und der Direktor des Kardinal-Döpfner-Hauses ein von Grund auf höflicher Mensch, versucht Boeck mäßigend auf die Gemüter einzuwirken. Er sagt, jeder Ort müsse seinen eigenen Charakter finden. Auf dem Domberg habe man sich aber bewusst für einen Adventsmarkt entschieden, gerade weil den Veranstaltern die religiöse Komponente wichtig sei.

Die ganze Aufregung über die "Wintermarkt"-Titulierung findet aber auch der Geistliche Boeck überzogen. Monsignore Boeck freut sich auf das Adventswochenende auf dem mons doctus und hofft, mit dem ansprechenden Ambiente auch Besucher anzulocken, die den Aufstieg sonst eher meiden.

Stolz sind die Organisatoren auf das kulturelle Angebot. Am Samstagabend gibt es eine Bibelerzählnacht. Sie steht unter dem Motto "Nah dran" und richtet sich an alle Generationen. Der Adventssonntag steht dann ganz im Zeichen der Musik. Auf das Streicherensemble am Nachmittag folgt ein weibliches Saxofonquartett. Den Schlussakt setzt ein Glockenkonzert.

Die Ständebetreiber lassen sich überraschen, was das Adventswochenende für sie bringt. Emanuel Nogler hat seine handgeschnitzten Krippenfigur feinsäuberlich aufgereiht. Er findet es schade, dass auch auf dem Domberg die Buden mit traditionellem Handwerk in den vergangenen Jahren stark abgenommen haben, sagt der Südtiroler aus dem Grödnertal. Essen und Trinken stünden mittlerweile klar im Vordergrund. Sein Kollege Hendrik Schöne weiß um diesen Trend. Er ist aus der Oberlausitz angereist und verkauft selbstgetöpferte Porzellanlichter. Schöne glaubt aber, dass sich Menschen auf kleineren Märkten wie in Freising noch eher für das Handwerk interessieren. Deshalb ist er hier. Für Robert Mayr ist es dagegen der erste Christkindmarkt in seinem Leben überhaupt. Mit dem selbstgebauten Jagertee-Stand hat er gleich den besten Platz ergattert. Die Nachfrage nach seinen hochprozentigen Mischungen kann der 39-Jährige noch gar nicht wirklich abschätzen. Er hat deshalb "vogelwuid" eingekauft und lässt sich überraschen.

© SZ vom 28.11.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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