Niederhummel:Mehr Sauerstoff

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Kläranlage in Niederhummel soll nachgerüstet werden

Sie bekommt schlicht nicht mehr genügend Luft: Die Kläranlage in Niederhummel hat einige Jahre auf dem Buckel, und Klärsysteme wie hier würde man heutzutage womöglich gar nicht mehr bauen. Das Abwasser wird in einem einzigen Teich geklärt, der Sauerstoffeintrag kommt aus der Luft und zwei Belüfter tun, was sie können. Doch es reicht nicht mehr. Knapp 100 000 Euro muss die Gemeinde Langenbach jetzt in die Erneuerung des Belüftungssystems stecken.

Bei einer Ortsbesichtigung am Rand des Beckens machte sich der Gemeinderat vor seiner jüngsten Sitzung, die im Feuerwehrhaus in Niederhummel stattfand, einen Eindruck. Auch sensorisch - denn es stinkt ganz schön. "Im Sommer funktioniert die Anlage teilweise", sagte Ingenieur Michael Sedlmeier, "aber zu gewissen Zeitpunkten hat sie Schwächen." Beispielsweise an kalten Tagen. Für 1500 Einwohnergleichwerte ist die Niederhummler Kläranlage genehmigt, etwa 1200 sind angeschlossen. Es gäbe also Reserven, aber nur theoretisch, "weil's einfach ned immer funktioniert". Sedlmeier hatte eine Lösung parat, die kostenmäßig günstig und stabil steuerbar zu betreiben sei. Im Grunde wird dabei mit Belüfterschläuchen zusätzlich Sauerstoff ins Abwasser eingeführt. Die Folge seien eine bessere Leistung und höhere Einwohnergleichwerte von 1700. Bis 2018 läuft die wasserrechtliche Genehmigung für die jetzige Anlage, nach Aussage Sedlmeiers könnten bis dahin etwa 35 000 Euro an bisher fälligen Abgaben gespart werden. Theoretisch wird die Kläranlage nach der Umrüstung auch in der Lage sein, die Abwasser aus der Biometzgerei Niederhummel aufzunehmen, die bisher aufwendig mit Fässern in die Kläranlage in Langenbach entsorgt werden müssen. Allerdings wären für die Biometzgerei dann auch höhere Abgaben fällig, wie Bürgermeisterin Susanne Hoyer anmerkte.

© SZ vom 13.10.2015 / je - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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