Neues Baugebiet:Hausaufgaben für die Stadt

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Die Bürger äußern ihre Anregungen und Wünsche für das neue Wohnquartier "Angerstraße-West"

Von Kerstin Vogel, Freising

Für das neue Wohnquartier "Angerstraße-West" hat die Stadt Freising Hausaufgaben bekommen. Gut 100 Bürgerinnen und Bürger hatten sich Ende Januar an einem Workshop im Rathaus beteiligt, bei dem sie in verschiedenen Arbeitsgruppen Anregungen und Wünsche für den neuen Bebauungsplan "Angerstraße-West" formulieren konnten. Die Ergebnisse der Veranstaltung sollen nun dem Stadtrat vorgelegt werden und in die weitere Planung einfließen, wie es im Protokoll zu dem Workshop auf der Homepage der Stadt Freising heißt.

Es geht immerhin um eine 8,6 Hektar große Konversionsfläche im Südwesten der Stadt, ein Gewerbegebiet also, das für Wohnen umgenutzt werden soll. Das Areal wird von der Bahnlinie, der Gutenbergstraße, der Frühlings- und der Angerstraße begrenzt und umfasst unter anderem das Gelände des früheren Aldi-Discounters und der ehemaligen Baywa-Flächen, die der Münchner Bauunternehmer Büschl gekauft hat. Insgesamt sollen hier in zwei Teilbereichen 630 Wohnungen, Kinderbetreuungseinrichtungen und Gewerbeflächen entstehen. Über städtebauliche Verträge soll sichergestellt werden, dass auf einem Teil der Bauflächen geförderte Wohnungen gebaut werden.

Die bisherige Rahmenplanung für das neue Wohngebiet ist Ergebnis eines städtebaulichen Ideen- und Realisierungswettbewerbs, manch ein Bürger in dem Workshop kritisierte laut Protokoll allerdings, dass teilweise mit vier und sogar fünf Geschossen geplant wird. Frühzeitig festgelegt werden sollte nach Auffassung der Teilnehmer der Wohnungsmix, die Wohnungsgrößen und die Anzahl der barrierefreien Wohnungen. Der bestehende Wall mit den Bäumen sollte nach Einschätzung der Bürger erhalten, die Positionierung der Spielflächen im öffentlichen Grün dagegen noch einmal überprüft werden.

Sorgen bereitet den Freisingern die hohe Verkehrsbelastung, die nach dem Anschluss an die im Bau befindliche Westtangente auf der Angerstraße zu erwarten sein dürfte. Gefordert wurde in dem Workshop deshalb, die bisher geplanten verkehrsberuhigenden Maßnahmen noch zu verschärfen. Angeregt wurde außerdem, die geplante Tempo 30 Zone auf weite Teile der Angerstraße auszuweiten. Begrüßt wurde von den Bürgern die geplante Unterführung zur Querung der Bahngleise. Diese sollte möglichst schnell umgesetzt werden, so der Wunsch.

Geht es nach den Teilnehmern des Workshops sollt außerdem noch genau untersucht werden, ob das Bauprojekt negative Auswirkungen auf den Grundwasserspiegel in der Umgebung haben könnte. Informationen hätten die Bürgerinnen und Bürger gerne noch über das energetische Konzept der Planung. Ein Anschluss an das Fernwärmenetz wurde als "wünschenswert" bezeichnet - und auch eine vollständige Umsetzung der Pläne für das neue Baugebiet.

Das Protokoll zu dem Workshop ist derzeit aktuell gleich über die Startseite von www.freising.de zu erreichen. Dauerhaft findet es sich unter dem Link: www.freising.de/Rathaus/Planen & Bauen/Stadtplanung/Laufende Projekte.

© SZ vom 23.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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