Neues Angebot:Internationale Wirtschaft

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An der Fachoberschule gibt es bald einen neuen Ausbildungszweig, auch wegen der Nähe zum Flughafen

Von Peter Becker, Freising

Die Fachoberschule (FOS) in Freising erhält die zusätzliche Ausbildungseinrichtung "Internationale Wirtschaft". Einem entsprechenden Antrag hat der Schulausschuss des Kreistags am Donnerstag zugestimmt. Start des neuen Angebots ist das Schuljahr 2019/2020. Der Schulausschuss hat seine Genehmigung aber nur unter der Voraussetzung gegeben, dass kein zusätzlicher Raumbedarf entsteht. Bei den Überlegungen spielt auch die weitere Nutzung der Schulcontainer an der Erdinger Straße in Lerchenfeld eine Rolle, in welcher derzeit die Interims-Realschule untergebracht ist. Dorthin könnten einige Klassen aus dem Schulzentrum an der Wippenhauser Straße ausweichen.

Schwerpunkte bei der Ausbildungsrichtung "Internationale Wirtschaft" sind Internationale Betriebswirtschaftslehre, Volkswirtschaftslehre sowie zusätzliche Fremdsprachen. Kosten entstehen laut Verwaltung nur durch die Anschaffung neuer Schulbücher. An der Berufsoberschule (BOS) soll der Ausbildungszweig nicht eingerichtet werden. Schulleiterin Roswitha Stichlmeyr begründet ihren Antrag zugunsten des neuen Ausbildungszweigs an der FOS mit der Nähe zum Flughafen im Erdinger Moos. Deshalb seien viele Unternehmen und Einrichtungen im Landkreis Freising bereits international tätig.

Nachdem "Internationale Wirtschaft" nicht an allen Fachoberschulen in Bayern angeboten wird, treibt Landrat Josef Hauner (CSU) die Sorge um, es könnten aus anderen Schulsprengeln Interessenten auftauchen. Dann könnte der Platz knapp werden. "Die Schulleitung hat bestätigt, dass keine neuen Räume beansprucht werden", sagte Hauner. Sie rechnet mit wenig Gastschülern, zumal diese Ausbildungsrichtung im Schuljahr 2019/2020 auch an der FOS in Erding eingeführt wird. Schulintern geht sie davon aus, dass der neue Ausbildungszweig zu Lasten des Angebots "Wirtschaft und Verwaltung" gehen wird. Die Schüler werden sich also auf die beiden Ausbildungszweige verteilen, wobei der Schwerpunkt wohl auf "Internationaler Wirtschaft" liegen wird. So ist es zumindest an anderen Fachoberschulen, an denen es dieses Angebot gibt. Die Schulleitung rechnet mit maximal zwei zusätzlichen Klassen, jeweils eine in der 11. und 12. Jahrgangsstufe. Laut Ministerialbeauftragtem für die Berufliche Oberschule in Ostbayern sind spezielle Fachräume für den Ausbildungszweig nicht nötig. Wie Kreisrat Hans Sailer (FW), selbst Mitarbeiter in der Schulleitung der FOS, versicherte, sind die Lehrer, die das neue Angebot vermitteln sollen, mit denen identisch, die bereits jetzt dort Wirtschaft unterrichten.

Was die Platzverhältnisse an der FOS/BOS anbelangt, sind nach Auskunft der Verwaltung immer noch acht Klassen in die Außenstelle an der Steinkaserne ausgelagert. Die neue FOS/BOS in Unterschleißheim hat kaum zu einem nennenswerten Rückgang der Schülerzahlen geführt. Die Steinkaserne ist aber mittelfristig als Außenstelle des Landratsamts vorgesehen. Vom Schuljahr 2018/19 an wird dort voraussichtlich keine Belegung mehr durch die FOS möglich sein. Im kommenden Schuljahr wird diese deshalb einige Klassen in freie Unterrichtsräume an den benachbarten Schulen an der Wippenhauser Straße auslagern. Die Wirtschaftsschule wird deshalb ihre Flüchtlingsklassen in die Steinkaserne oder aber in die Containeranlage an der Erdinger Straße verlagern. Ähnlich verhält es sich mit den Flüchtlingsklassen der Berufsschule. Die im ersten Jahr bleiben entweder in der Steinkaserne oder müssen nach Lerchenfeld wechseln. Eine dauerhafte Nutzung von Räumen in den benachbarten Schulen der FOS könne nicht garantiert werden, so die Kreisverwaltung. Derzeit besuchen die FOS/BOS 859 Schüler in 38 Klassen. Der Raumbedarf liegt bei 32 bis 33 Klassenzimmern, da sich eine Hälfte der 11. Jahrgangsstufe der FOS im Praktikum befindet.

© SZ vom 23.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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