Neuer Eingangsbereich:Schleuse vor dem Gericht

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Der gläserne Justizminister: Winfried Bausback hat den neuen Eingangsbereich am Freisinger Amtsgericht eingeweiht. Wachtmeister Andreas Harsch kontrollierte, ob sein oberster Dienstherr verbotene Gegenstände mitführte. (Foto: Marco Einfeldt)

Sicherheitsmaßnahme kostet 470 000 Euro

Von peter becker, Freising

Künstlerisch wertvoll, wie so vieles andere in der Freisinger Altstadt und auf dem Domberg, sei der umgebaute Eingangsbereich des Amtsgerichts mit seiner elektronischen Schleuse natürlich nicht, stellte der Bayerische Justizminister Winfried Bausback in seiner Einweihungsrede am Freitagmorgen fest. Soll er auch gar nicht. Sein Zweck ist es vielmehr, zur Sicherheit am Freisinger Amtsgericht beizutragen. "Das ist mir ein besonderes Anliegen", betonte der Staatsminister eingedenk des Mordes an einem Staatsanwalt in Dachau vor gut vier Jahren.

"Es ist eine Pflicht, dass die Säle frei von Waffen und gefährlichen Gegenständen sind", begründete Bausback die notwendigen Kontrollen. Dort solle schließlich nur mit Worten gefochten werden. Der Staatsminister wies auf die Schwierigkeiten hin, technische und bauliche Komponenten vor dem Hintergrund eines historischen Gebäudes miteinander zu vereinen. "Das ist vorbildlich umgesetzt", urteilte er. Der Eingangsbereich wirke freundlich und erwecke keineswegs den Eindruck, dass sich das Gericht nach Außen hin abschotten wolle. Die 470 000 Euro, welche der Umbau gekostet habe, seien gut angelegt.

Bausback überreichte Amtsgerichtsleiterin Lore Sprickmann-Kerkerinck ein Signet, das dem Eingang des Justizgebäudes Barrierefreiheit bescheinigt. Er wollte ihr aber nicht versprechen, dass das Amtsgericht in den nächsten Jahren von Baustellen, deren Lärm und Staub, verschont bleibe. Das hatte sie sich in ihrer Rede gewünscht. Bausback verwies darauf, dass auf dem Domberg demnächst kräftig gebaut werde. Unter anderem ist geplant, den Aufgang zum Domberg, derzeit eine steile Treppe, umzugestalten.

Amtsgerichtsleiterin Lore Sprickmann-Kerkerinck ließ in ihrer Rede mehrmals durchblicken, wie belastend die Bauarbeiten für das Personal waren. Eigentlich hätte der Umbau im Dezember abgeschlossen sein sollen. Doch erst am Donnerstagnachmittag hatten die letzten Arbeiter das Feld geräumt. Anschließend begann das Großreinemachen, um alles blitzsauber für den Besuch des Justizministers herzurichten.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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