Nandlstadt:Warten ist keine Option

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Die Gemeinde muss noch vor der geplanten Modernisierung der Kläranlage ein neues Regenrückhaltebecken bauen. Die Kosten dafür belaufen sich auf etwa 900 000 Euro

Von Katharina Aurich, Nandlstadt

Die Kapazitäten der Nandlstädter Kläranlage reichen bald nicht mehr aus, um die Abwässer einer stetig wachsenden Zahl von Einwohnern und das Regenwasser aus den Gullys in den Straßen der Neubaugebiete auch in Zukunft zu reinigen. Außerdem ist das Rückhaltebecken, das bei Regenfällen die Wassermassen auffängt und dafür sorgt, dass die Kläranlage nicht überlastet wird, nicht mehr dicht. Deshalb entschieden die Markträte in ihrer jüngsten Zusammenkunft, im nächsten Jahr für etwa 900 000 Euro ein neues Becken zu bauen. 2020 soll dann die Kläranlage bei Gründl modernisiert und erweitert werden.

Das Büro Wipfler Plan aus Pfaffenhofen hatte vor zwei Jahren den Auftrag erhalten, das Regenrückhaltebecken zu planen sowie den Antrag für die wasserrechtliche Genehmigung der modernisierten Kläranlage zu erarbeiten. Bevor die Markträte sich für dieses Vorgehen entschieden, hatte ihnen Ingenieur Jan Kwade etwa anderthalb Stunden lang anhand zahlreicher Detailzeichnungen, Skizzen und Berechnungen den Zustand des Regenrückhaltebeckens und Sanierungsvarianten für die Kläranlage vorgestellt. Denn ursprünglich hatte die Kommune geplant, erst die Kläranlage und anschließend das Becken zu erneuern. Diese Vorgehensweise hatte das Wasserwirtschaftsamt empfohlen.

Doch die Gefahr, dass bei Hochwasser Mischwasser aus dem dann überlaufenden Becken austritt und dann sogar in den Mauerner Bach oder Kühbach gelangt, sei zu groß, als dass man noch länger warten könne, schilderte Johann Pichlmaier, Leiter des Nandlstädter Bauamts, die Situation. Da die Kommune aber finanziell nicht alles auf einmal stemmen könne, habe man sich nun für diese Reihenfolge entschieden, so Pichelmaier. Das neue Becken fasse 1800 Kubikmeter und stelle sicher, dass die Kläranlage in Zukunft nicht überlastet werde.

In Sachen Kläranlagensanierung und -erweiterung muss ein neues Klärbecken gebaut oder ein bestehendes erweitert werden, da das Volumen in Zukunft nicht mehr ausreicht, wie Kwade sagte. Was das Rückhaltebecken zwischen dem Gewerbegebiet "Kitzberger Feld" und Nandlstadt betrifft, hatte Ingenieur Konrad Kuffer die massiven Schäden dort geschildert. Immer wieder gelangen hier auch Hygieneartikel in den Kühbach. Die neue Anlage werde auf 7000 Einwohnergleichwerte ausgelegt, so dass sie ungefähr zwanzig Jahre lang die kontinuierlich steigende Abwassermenge zuverlässig kläre, erläuterte Kwade. Derzeit liegt die Kapazität bei 4000 Einwohnergleichwerten. Zuletzt wurde die Kläranlage 1993 modernisiert.

Die neue Anlage solle vor allem energetisch sparsam arbeiten, betonten die Markträte. In Sachen Klärschlamm solle eine Speicherkapazität für 16 Tage geschaffen werden, denn man gehe davon aus, dass der Schlamm in Zukunft nicht mehr auf Äcker ausgebracht werden dürfe, erläuterte Pichlmaier. Für die Entsorgung müsse eine andere Lösung gefunden werden, lautete eine weitere Vorgabe der Markträte für die Planer.

© SZ vom 05.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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