Nachbesserungen gefordert:Neue Runde am 5. Oktober

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Kritik an MVV-Reform aus dem Landkreis stößt Verhandlungen an

Im Landkreis Freising hat es Kritik an der MVV-Tarifreform gehagelt. Der massive Widerstand hat Bewegung in die Diskussion gebracht, an den Stellschrauben kann nun vermutlich noch einmal gedreht werden. In einer Woche, am Freitag, 5. Oktober, treffen sich die Landräte aus den Verbund-Landkreisen und der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) mit Ministerpräsident Markus Söder (CSU). Auch Freisings Landrat Josef Hauner (CSU) wird daran teilnehmen.

Der Freistaat spielt in den Verhandlungen eine entscheidende Rolle. Damit beispielsweise die Moosburger Fahrgäste künftig nicht über Gebühr belastet werden, müsste für die Reform mehr Geld zur Verfügung gestellt werden, was der Freistaat bisher ablehnte.

Der Landkreis Freising fordert, "die derzeit noch bestehenden Nachteile der MVV-Tarifreform in allen Bereichen des Landkreises zu glätten", wie das Landratsamt mitteilt. Dies betreffe vor allem Moosburg, den Nord-Osten des Landkreises sowie den Flughafen-Bereich. Die Verbesserungsvorschläge seien dem MVV bereits im Frühjahr 2018 vorgelegt worden und würden nach wie vor "nachhaltig verfolgt", sagt Pressesprecherin Eva Zimmerhof.

Moosburg und die Gemeinden nördlich davon wünschen konkret, von der äußersten Zone sechs in die fünfte verschoben zu werden. Andernfalls würden sich die Ticketpreise für Pendler und andere Fahrgäste zum Teil um über 100 Prozent erhöhen. Die Moosburger zählen sich daher zu den Verlierern der Reform in ihrer bisher geplanten Form. Sie sollte eigentlich im Juni 2019 in Kraft treten. Ob dieser Zeitplan nun noch eingehalten werden kann, ist fraglich.

Die Freisinger Kreisräte haben ihre Auseinandersetzung mit dem Thema vorerst verschoben, sie müssen über die Reformpläne abstimmen. Wie viel teurer die Reform durch eine verbesserte Einstufung Moosburgs und anderer Gemeinden würde, ist unklar. Detaillierte Kostenberechnungen liegen nach Auskunft des Landratsamts noch nicht vor. Bereits beim bisher auf den Weg gebrachten Modell hätten sich alle Landkreise bereit erklärt, sich an möglichen Einnahmeausfällen finanziell zu beteiligen. Darüber hinausgehende Zuzahlungen seien derzeit nicht vorgesehen, heißt es aus dem Landratsamt.

© SZ vom 28.09.2018 / psc - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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