Nach Zamma geht es weiter:Mit allen Sinnen

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Beim inklusiven Kulturwochenende "Beinand" in Freising präsentieren Künstler mit und ohne Handicap ihre Installationen und Zeichnungen, backen gemeinsam und musizieren auf der offenen Bühne

Von Peter Becker, Freising

Auf das inklusive Jugendkulturfest des Bezirks Oberbayern "Zamma" im vergangenen Jahr folgt nun vom 27. bis 30. Oktober "Beinand", das inklusive Kulturwochenende der Stadt Freising. "Der Begriff liegt nahe", erklärte Ingo Bartha, Kulturreferent der Stadt Freising, während einer Pressekonferenz im Rathaus. Hintergrund der Veranstaltung ist, dass viele Gruppen, die beim Zamma-Festival mitgewirkt hatten, signalisiert haben, weitermachen zu wollen. An den vier Veranstaltungstagen sind 13 Projekte geplant.

Los geht's am Donnerstag, 27. Oktober, mit der Eröffnung um 16.30 Uhr im Lindenkeller durch Freisings Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher und Bezirkstagspräsidenten Josef Mederer. Dabei zeigen mehrere Workshops erste Ergebnisse ihres Zusammenwirkens. Bei zwei Ausstellungen stellen Künstler mit und ohne Handicap ihre neuesten Werke vor. Die Kunstinstallation "Nestwerk" ist vom 28. bis 30. Oktober jeweils von 10 bis 19 Uhr in der Johanniskirche auf dem Domberg zu bewundern. Zu sehen ist ein großes Nest von etwa drei Metern Durchmesser, das mit Papier-, Textil- oder Drahtobjekten gefüllt ist. Diese symbolisieren Gedanken, Gefühle, Sehnsüchte oder Beschwörungen. Die kleinen Gaben werden zusammen mit Flüchtlingen gefertigt. Dazu erklingt Musik aus verschiedenen Regionen der Welt.

In der ehemaligen Parfümerie Illinger an der Oberen Hauptstraße 24 a sind unter dem Motto "Fensterblicke" Werke von Künstlern mit und ohne Handicap aus der Region zu sehen. Dabei handelt es sich um eine Initiative der Krebshilfe Maria & Christoph Freising. Die Ausstellung ist täglich von 14 bis 19 Uhr zu sehen. Der Blick durch ein Fenster nach draußen ist ein Motiv, das viele Künstler verwendet haben. Einen besonderen Zugang dazu haben solche mit Handicap, da ihnen die körperliche Erfahrung von Landschaften oder Räumen oft erschwert wird.

Ein inklusives Konzert findet am Donnerstagabend von 20 Uhr an im Asamtheater statt. Unter dem Titel "Auf da Welt dahoam" soll deutlich werden, dass Musik auf der ganzen Welt Menschen miteinander vereint. Aus der Lebenshilfe Freising verbindet die integrative Gruppe "Flotte Lotte" Akustik-Sound mit Hip-Hop und Rap. Anrührende Lieder singt der integrative Chor "Insieme". Die Trommler von "Pescho" vermitteln westafrikanische Rhythmen. In einer weiteren Ausstellung mit dem Titel "Da schau her" sind im Asamgebäude Ansichten der Stadt Freising zu sehen, die während der zweiten "Zeichensafari" entstanden sind. Im Freisinger Backhaus wird während der Veranstaltungstage "mit allen Sinnen gebacken".

Von Freitag, 28. Oktober, an können sich in der "ZumBar" der Pfadfinder von 17 bis 23 Uhr junge Menschen treffen. In der Christi-Himmelfahrtskirche beginnt um 20 Uhr ein interreligiöses Konzert. Präsentiert wird laut Bartha Musik aus den Weltreligionen.

Samstag ist der Tag der Vielfalt. Er findet von 10 bis 22 Uhr in um die Stadtbibliothek herum statt. Ein konkretes Programm nannte Bartha nicht. Dies werde erst noch detailliert ausgearbeitet, kündigte er an. Gleiches gilt für das "bunte Haus", das den Sonntag über im Lindenkeller residiert. Das Angebot richtet sich speziell an Jugendliche oder aber an Leute "ohne Alter". Der Tag beginnt mit einem Brunch. Geplant sind Live-Auftritte junger Bands und Yoga für junge Leute. Zwei Künstler zeigen ihre Werke. Die evangelische Jugend zeigt einen Film über ihr Projekt im Rollstuhl. Wer will, kann sich oder seine Gruppe auf einer offenen Bühne präsentieren.

© SZ vom 06.10.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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