Nach SZ-Bericht:Regierung prüft Angebot erneut

Kardinal Döpfner-Haus ist vielleicht doch als Flüchtlingsheim geeignet

Von Birgit Goormann-Prugger, Freising

Nach einem Bericht in der SZ über die mögliche Unterbringung von Asylbewerbern im Kardinal-Döpfner-Haus und das entsprechende Angebot von Domrektor Rainer Boeck hat die Regierung von Oberbayern jetzt reagiert. Das bereits 2014 gemachte Angebot des Domrektors, das Kardinal Döpfner-Haus als Asylbewerberunterkunft nutzen zu können, werde erneut geprüft, heißt es in einer Pressemitteilung. Im November hatte die Regierung das Angebot abgelehnt, mit der Begründung, als Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber sei das Kardinal-Döpfner-Haus nicht geeignet.

Boeck hatte schon am Donnerstagmorgen Anrufe von einem Vertreter der Regierung und auch vom Freisinger Landrat Josef Hauner erhalten. Der hatte ihm mitgeteilt, dass sich die Vorgaben bei der Unterbringung von Asylbewerbern mittlerweile geändert hätten und sein Angebot wieder geprüft werde. Domrektor Boeck seinerseits lässt nun im Haus untersuchen, "was möglich ist". Das Kardinal-Döpfner-Haus ist auch Ort von zahlreichen Tagungen und Seminaren, bei denen die Teilnehmer im Haus übernachten. "Das läuft gerade und die Ergebnisse erwarte ich am Freitag", sagte Boeck am Donnerstag.

In den vergangenen Tagen habe sich die Lage im Hinblick auf die Zugangszahlen von Schutzsuchenden in München und Umgebung enorm zugespitzt, heißt es in der Presseerklärung der Regierung. Seit Jahresbeginn seien allein in München bereits mehr als 150 000 Personen angekommen. Aufgrund dieser dramatischen Entwicklung seien die bisher geltenden Vorgaben, was die Art und die Größe der Asylbewerberunterkünfte anbelange, vom Sozialministerium gelockert worden. Vor diesem Hintergrund werde die Regierung eine mögliche Unterbringung von Asylbewerbern im Kardinal-Döpfner-Haus in Freising erneut mit Hochdruck prüfen.

© SZ vom 18.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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