Nach Abschluss der Sanierung:Das Rokoko-Juwel glänzt

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Die Renovierungsarbeiten in der Neustifter Kirche sind abgeschlossen. Das Rokoko-Juwel erstrahlt in neuem Glanz. (Foto: Lukas Barth)

Kunsthistoriker Weniger hält Vortrag zur Neustifter Kirche

Unter dem sakralen Dach einer der schönsten Rokoko-Kirchen Oberbayerns haben sich am Dienstagabend die Sitzreihen gefüllt, um "der restaurierten Neustifter Kirche zu begegnen". "Neu erbracht, neu erstrahlt im Glanz", das waren die Worte, mit denen der Kunsthistoriker Matthias Weniger seinen Vortrag über den geschichtlichen Werdegang der stattlichen Inneneinrichtung einleitete. Nach den jahrelangen Sanierungsarbeiten der Pfarrkirche St. Paul und Peter bot die Pfarrei nun im Rahmen der derzeitigen Festtage einen Einblick in die Restaurierungsgeschichte des imposanten Baus an.

Was bedeuten die Deckenmalereien? Wie wurden die Fenster über die Jahre verändert? Wer ist für den Rokokostil des Innenlebens der Kirche verantwortlich? Fragen, die der Kunsthistoriker des Bayerischen Nationalmuseums innerhalb seines anderthalbstündigen Vortrags ausführlich und anschaulich mit selbst mitgebrachten Bildern beantwortete.

Das Gebäude war um 1700 von dem italienischen Baumeister Giovanni Antonio Viscardi im Rokokostil neu entworfen worden. 300 Jahre später entsprechen die letzten Renovierungen immer noch dem Stand des 18. Jahrhunderts, erzählte Weniger. Damit ging der Historiker über in die Erläuterung der Deckengemälde. Anschaulich deutete Weniger auf die verschiedenen Ausrichtungen der Gemälde hin und erzählte von deren Maler Johann Baptist Zimmermann. Manch einer der Zuhörer nahm sich zur näheren Betrachtung sogar ein Fernglas zur Hand, um den Schilderungen des Kunsthistorikers besser folgen zu können. Die Geschichte, in die Weniger die Zuschauer führte, ließ erkennen wie viel Detailliertheit im Innenraum der Neustifter Kirche steckt. So erklärte er die Unterschiede der Seitenaltäre, die Bedeutung der Statuen, erzählte von dem bekannten Künstler Ignaz Günther oder zeigte den Zuhörern, woran man erkennt, dass die letzten vier Bänke in der Kirche nachträglich hinzugestellt worden sind. Bis Sonntag, 10. Juli, finden die Festtage der Pfarrei statt. Näheres zum Programm findet sich auf der Homepage der Pfarrei.

© SZ vom 07.07.2016 / schj - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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