Moosburger MVV-Kunden:Verwirrung um neue Tarife

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Abo-Team der Bahn schickt Moosburger Fahrgästen falsche Berechnungen für den Preis ihres Jobtickets und muss nachbessern. Betroffene erhalten ein Entschuldigungsschreiben

Von Petra  Schnirch

Dass bei der MVV-Tarifreform noch einmal nachgebessert worden ist, muss Mitarbeitern der DB Vertriebs GmbH entgangen sein. Abo-Kunde Alfred Wagner staunte jedenfalls nicht schlecht, als ihm das Abo-Team in einem Schreiben freundlich mitteilte, dass der bisherige Geltungsbereich der Ringe eins bis 15 nun automatisch zur Zone M-6 werde. Immerhin sollte das Jobticket für ihn von Januar an monatlich um fünf Cent günstiger werden.

Ein Proteststurm vor allem im Norden des Landkreises hatte im vergangenen Jahr jedoch zur Folge, dass die Kommunen dort neu eingestuft wurden und nun nicht in M-6 liegen, sondern auf der Linie der Zonengrenze M-5/6 - für viele wäre die Fahrt Richtung München sonst deutlich teurer geworden. Diese Änderung aber ist offenkundig nicht überall angekommen. Alfred Wagner leitete darum das Schreiben an seinen Parteifreund Johannes Becher weiter. Der Grünen-Landtagsabgeordnete hat sich intensiv mit der Tarifreform befasst und gemeinsam mit vielen anderen Politikern im Landkreis Nachbesserungen gefordert.

Unter der Überschrift "Verwirrung um neue MVV-Tarife" stellte Becher in einer Pressemitteilung klar, dass die Mitteilung der DB Vertriebs GmbH schlicht falsch sei. "Die Menschen würden also deutlich zu viel bezahlen." Dank des erfolgreichen Kampfes gegen den ersten Entwurf der Reform brauche aus dem Landkreis niemand ein Ticket der Tarifzone M-6, um nach München zu fahren. Dies belegt der neue Übersichtsplan des MVV, wo die Nord-Gemeinden im Landkreis Freising wie auf einer Perlenschnur entlang der Zonengrenze M-5/6 aufgereiht sind.

Die Preisunterschiede sind gravierend: Alfred Wagner muss durch die geänderte Einstufung Moosburgs nicht 159,30 Euro im Monat bezahlen, wie in dem Schreiben angekündigt, sondern 140,55 Euro. Eine reguläre Isarcard M-6 kostet 212,40 Euro, die Isarcard M-5 dagegen 187,40 Euro.

Inzwischen ist dies auch beim Abo-Team der Bahn angekommen. Ein Bahnsprecher bedauert den Fehler und versichert, dass in dieser Woche an die Moosburger Kunden neue Informationsschreiben mit einer Entschuldigung verschickt worden seien.

© SZ vom 31.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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