Wochenlang hat ganz Neufahrn geschwitzt. Jedes überflüssige Kleidungsstück ist gleich im Schrank geblieben, Wollmode war sowieso völlig "out". Nur zwei blieben warm eingepackt: Sie tragen seit Monaten ein gehäkeltes Kleid, und haben es auch bei Temperaturen von mehr als 30 Grad anbehalten. Wie es ihnen damit gegangen ist? Schwer herauszufinden. Die beiden schweigen.
Irgendjemand hat zwei Bäumen am Marktplatz, direkt neben dem Brunnen vor der Eisdiele, bunte Wollschläuche verpasst. Fest steht: In der Freinacht wurden die Stämme damit verkleidet Wer die Häkelkünstler waren und wie sie vorgegangen sind, ist dagegen auch Monate später völlig unklar. Möglicherweise wurden sie inspiriert durch das nahe gelegene Mitmachatelier, einem Treffpunkt für Handarbeit-Fans?
Die Farbgebung lässt zumindest auf eine gewisse Auseinandersetzung mit dem Umfeld schließen. Denn während die eine Wollverkleidung kunterbunt ist, ist die andere in den Farben der italienischen Nationalflagge gehalten - passend zum Eis-Café der Familie Lauria, die allerdings auch nichts Näheres über die ungewöhnliche Dekoration weiß und selbst rätselt, ob das Muster Zufall oder bewusst gewählt ist. Demnächst ist Wollmode aber jahreszeitenbedingt bestimmt wieder im Kommen - und wer weiß: Vielleicht gibt es dann in einer weiteren Nacht- und Nebelaktion auch Ohrenschützer und Handschuhe zum Kleid.