Wenn man diesem Hype um die ach so fröhliche Adventszeit überhaupt etwas abgewinnen kann, dann ist das die Tatsache, dass jetzt wieder viele leckere Sachen auf den Tisch kommen, obwohl doch noch gar nicht Weihnachten ist. Ente mit Blaukraut beispielsweise, wahlweise auch Gänsekeule. Und danach etwas Süßes, Mächtiges: Wir empfehlen Lebkuchenparfait mit Karamellsoße, Panna cotta mit Zimtpflaumen oder Rumtopfsorbet mit Zabaione-Sahne, gerne auch genau in dieser Reihenfolge.
Die kleinen Schokoladenhäppchen, die man vom 1. Dezember an aus dem Adventskalender naschen darf, fungieren als Appetizer für spätere Sünden der Völlerei. Im Pfarrverband Moosburg/Pfrombach setzt man zurzeit allerdings ein deutliches Zeichen gegen die unkontrollierte Nahrungsaufnahme in der Vorweihnachtszeit. Und zwar mit einem digitalen und - darauf wird Wert gelegt - garantiert kalorienfreien Adventskalender. Vom 1. Dezember an erwartet die Besucher der Homepage www.sankt-kastulus.de an jedem Tag ein kleiner Impuls, eine kleine Geschichte oder ein Produkt aus dem Eine-Welt-Laden (kalorienfrei!) oder auch ein kleines Gedicht.
Nun ist das ja bei einem der handelsüblichen Adventskalender so, dass man, wenn man gar nicht an sich halten mag, auch alle 24 Türchen auf einmal öffnen kann, um die Schokolade in sich hineinzustopfen. Kauft man sich halt dann einen neuen Adventskalender. Bei der digitalen Version des Pfarrverbandes Moosburg/Pfrombach geht das nicht. Es gibt nicht nur keine Schokolade, man kann sich auch nicht einfach so vom 1. bis zum 24. Dezember durchklicken, um sich gleich mehrfach am Tag mit kalorienfreien Impulsen zu versorgen. Da wird einem also nicht nur Askese abverlangt, sondern auch noch Geduld. Wer nun in der Adventszeit trotz aller kalorienfreier Alternativen immer und immer wieder der Versuchung erlegen ist, der muss jetzt kein schlechtes Gewissen haben. Wie sagte schon Winston Churchill: "Man muss dem Körper Gutes tun, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen."