Mitten in Moosburg:Geheimaktion Tiefgarage

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Auf dem "Plan" wird gebohrt. Gerüchte, dass das die Freien Wähler sind, bestätigen sich indes nicht

Von Alexander Kappen

Das ist schon verdächtig. Im Frühjahr diskutierten sich die Moosburger wegen der geplanten Umgestaltung des Platzes "Auf dem Plan" die Köpfe heiß. Es ging dabei um so einiges, vor allem aber: um Parkplätze. Viele Parkplätze, wenige Parkplätze, überirdische Parkplätze und - obacht! - unterirdische Parkplätze. Obwohl eine Tiefgarage unter dem "Plan" vom Stadtrat bereits abgelehnt worden ist, geistert diese Idee immer wieder durch den Raum. Und nachdem es um das Thema einige Monate ziemlich ruhig war, steht diese Woche plötzlich schweres Gerät mitten auf dem "Plan" und bohrt ganz ungeniert ein paar satte Löcher in den Boden.

Man muss kein versierter Verschwörungstheoretiker sein, um zu wissen, was Sache ist: Die Freien Wühler, die sich seit langem so vehement wie vergeblich für den Bau eines unterirdischen Parkhauses einsetzen, haben die Faxen jetzt dicke. Während aus dem Rathaus verlautbart, dass sich nun endlich ein Bürgergremium mit ausgewählten Mitgliedern der Gesellschaft an die Arbeit macht und die Rahmenbedingungen des geplanten Realisierungswettbewerbs für die Umgestaltung des "Plan" austüftelt, mit denen es dann in die eigentliche Bürgerbeteiligung geht, ehe mit deren Ergebnis endgültig ein Positionspapier erarbeitet wird, das schließlich Anfang 2016 dem Stadtrat vorgelegt wird, während also das alles (irgendwann) passiert - buddeln die Tiefgaragisten einfach ein paar Löcher. Handeln statt lange labern. "Plan" umgraben, Parkhaus bauen, tiefer legen, zugraben, fertig. Und die Bürger kann man hinterher ja immer noch fragen, ob die Idee wirklich so gut war. So ist das. Ganz sicher. Vielleicht jedenfalls. Vielleicht aber auch nicht. Wie es in einer aktuellen Mitteilung aus dem Rathaus heißt, wird mittels der Bohrungen "in Abstimmung mit dem Landesamt für Denkmalschutz derzeit ein archäologisch-historisches Gutachten erstellt". Klingt vergleichsweise langweilig.

© SZ vom 01.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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