Mitten in Moosburg:Ehrenamtlich Unkraut jäten

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Wie die CSU das städtische Event-Programm um einen weiteren Punkt bereichert

Kolumne von Alexander Kappen

Die CSU stellt in Moosburg seit fast 18 Jahren die Bürgermeisterin und bildet im Stadtrat aktuell die mit Abstand größte Fraktion. Aber das muss ja nicht heißen, dass die Partei deshalb keine Veränderungen anstrebt. Denn, so steht es in einer Pressemitteilung, die eine Agentur im Auftrag der Christsozialen verschickt hat: "Auch die CSU Moosburg und Bürgermeisterkandidat Georg Hadersdorfer finden, dass sich hier etwas ändern muss." Der Kandidat wird mit den Worten zitiert: "Wir wollen hier gemeinsam für Moosburg etwas bewegen. Es müssen nicht immer lange Entscheidungsprozesse sein. In diesem Fall können alle, die Zeit und Lust haben, gemeinsam etwas auf die Beine stellen."

Die Partei setzt jenseits der gängigen Mainstreaminhalte wie Plan-Umgestaltung, Hallenbadneubau und Innenstadtbelebung jetzt ein Thema, das einen nicht ganz so belebten Teil der Stadt betrifft - mit der Aktion "Gemeinsam für den Moosburger Friedhof". Genau darum geht es in besagter Mitteilung, in der potenzielle ehrenamtliche Helfer zum gemeinsamen Unkrautjäten am Friedhof aufgerufen werden. Der hat das nämlich bitternötig, denn dort "herrscht bekanntermaßen starker Wildwuchs auf Kiesflächen und rund um die aufgelassenen Gräber". Freiwillige seien willkommen, man könne "einfach mit Hacke, Eimer oder Schubkarre vorbeikommen". Nicht zu verwechseln mit "einfach hacke mit Eimer oder Schubkarre vorbeikommen". Die Getränke gibt's erst nach getaner Arbeit!

Schön, nun hat man also neben Urban Gardening und gemeinschaftlichen Blühwiesenpflanzaktionen für die Artenvielfalt auch noch ehrenamtliches Unkrautjäten am Friedhof im städtischen Event-Programm. Man könnte zwar die Frage stellen, ob es nicht jemanden gibt, der womöglich von Berufs wegen dafür zuständig ist, den Laden sauber zu halten. Aber das ist nur so ne Idee. Also: Alle mit anpacken und den Friedhof von Wildwuchs befreien. Free graveyard!

© SZ vom 27.08.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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