Mitten in Freising:Wehrlos gegen Grillhendl-Attacke

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Um beim Volksfest gemütlich zu feiern, braucht man heutzutage neue Spielregeln

Kolumne von Alexander Kappen

Es ist Volksfestzeit. Überall in Bayern. Und von Freitag an auch in Freising. Wann immer im Freistaat irgendwo ein Bierzelt aufgestellt wird, lautet das Motto - das war schon immer so - sinngemäß und ungefähr: "Lasst uns froh und munter sein!" Na ja, heutzutage ist dieses Motto - das war nicht immer so - mit dem kleinen Nachsatz versehen: "Aber Sicherheit geht vor".

Um "gemütlich, zünftig und friedlich miteinander feiern und unseren Spaß haben zu können", wie es auf der Volksfestseite der Stadt auf Facebook heißt, müssen heutzutage eben ein paar Spielregeln eingehalten werden. Die Zeiten, als man noch mit dem Hirschfänger in der Lederhosn über den Festplatz marschieren konnte, um damit nach erfolgreicher Jagd die frisch erbeuteten Schweinswürstl im Bierzelt waidmännisch zu zerlegen, sind passé. Waffen und gefährliche Gegenstände müssen draußen bleiben. Dazu gehört übrigens auch Pfefferspray. Ja, schon, aber was ist denn eigentlich mit Tierabwehrspray? Das wollte jedenfalls ein Facebook-User wissen. Offenbar hat er Sorge, auf dem Volksfest von einem Grillhendl oder Steckerlfisch angefallen zu werden. Lebendes Getier, das Menschen irgendwie gefährlich werden könnte, hat für den Festplatz - alle besorgten Bürger können also beruhigt sein - keine Aufenthaltsgenehmigung. Tierabwehrspray ist am Volksfest für die eigene Sicherheit überflüssig. Und ebenfalls verboten.

Apropos Sicherheit: "Den Weg zum Festgelände leuchten wir dieses Mal aber besser und heller aus", verspricht die Stadt. Ist auch auf dem Rückweg nicht unpraktisch. Für den (natürlich unwahrscheinlichen) Fall, dass sich im Bierzelt der eine oder andere die Lichter ausschießt, können ein paar zusätzliche Straßenlaternen ja nicht schaden. An den Eingängen zum Festplatz werden, ebenfalls zur Sicherheit, wieder große Betonblöcke aufgestellt. Wer mit dem Auto quasi zum Hendl-Drive-in-Schalter direkt ans Bierzelt fahren will, hat schlechte Karten. So was geht nur in Moosburg . . .

© SZ vom 06.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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