Manchmal darf man sich wiederholen. Weihnachten kommt schließlich auch jedes Jahr, ob man nun will oder nicht. Darum darf man auch immer und immer wieder über Laubbläser klagen, diese dröhnende Zumutung der Neuzeit. Besonders nervtötend war das an einem dieser schönen Spätsommertage im November mit idealen Bedingungen für Laubbläsergärtner und Wohnanlagenhausmeister, die sich mit diesem Gerät bewaffnen. So wie es aussieht, hat jeder sein eigenes, das er hegt und pflegt - schließlich gibt es noch keinen Laubbläser-Maschinenring.
An diesem besonders schönen Spätsommertag im November also, der noch gar nicht so lange her ist, hatte sich die Freisinger Laubbläserarmada zusammengerottet, um der Welt zu beweisen, was eine Harke ist, rein lärmtechnisch gesehen. Aus jedem noch so kleinen Vorgarten, in dem ein Baum ein paar Blätter verloren hatte, dröhnte und knatterte es, dass einem ganz wirr wurde im Kopf.
Und an einer Kreuzung mitten in Freising kam es dann zum Showdown. Da standen sich plötzlich zwei Männer gegenüber, die Laubbläser im Anschlag. Es dröhnte gar furchterregend. So muss man sich fühlen, wenn man Star Wars nachspielt. Etwas weiter hinten mühte sich ein Mann mit dem Rechen ab, ganz leise, ganz still. Offenbar muss er sich noch bewähren, bis er die Laubbläser-Hierarchieleiter erklimmen darf. Fast hatte man Mitleid mit ihm, wie er so traurig vor sich hin rechte. Der arme Kerl hatte gar nichts zum Spielen.
Vielleicht könnte sich der neue "Bürgerverein Freising zur Vermeidung von Lärm- und Schadstoffbelastung" der Sache mal annehmen. Dem geht es zwar eher um Fluglärm, aber so ein Laubbläser kann bis zu 115 Dezibel erzeugen, so viel wie ein Gettoblaster. Würde der am frühen Morgen im Vorgarten dröhnen, die Nachbarn würden bestimmt ziemlich bald die Polizei rufen.