Mitten in Freising:Scherzbolde, aufgepasst

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Glibber-Schleim im Briefkasten oder Zahnpasta auf dem Autolack: Die Betroffenen werden das an Halloween nicht lustig finden - die Polizei auch nicht

Kolumne von Birgit Goormann-Prugger

Der Pressebericht der Freisinger Polizei vom 30. Oktober beschränkte sich wegen der spätherbstlichen Ruhe in den Allerheiligen-Ferien auf den Punkt "Sonstiges" und eine eindringliche Warnung. "Morgen ist Halloween!!!", heißt es darin und: "Streiche sind in Ordnung - Straftaten gehen gar nicht!!!". Dass es die Polizei damit ziemlich ernst meint, sieht man an den drei Ausrufezeichen. Sie verweist auch gleich auf das allgemeingültige "Programm Polizeiliche Kriminalprävention des Bundes und der Länder (Pro PK)", das jetzt bitte nicht als Handlungsanweisung aufzufassen ist.

Darin heißt es unter anderem: "Wer zu Halloween mit Zahnpasta das Auto der Nachbarn beschmiert und dabei beschädigt, der muss mit einer Strafe rechnen, auch wenn es nur als Scherz geplant war."

Das gelte auch für den, der Glibber-Schleim in den Briefkasten gieße oder Rasierschaum auf Türklinken und an Hauswände sprühe. Auch wer nur mit dabei sei bei einer abendlichen Tour durch die Halloween-Nacht und persönlich nichts beschädigt habe, könne unter Umständen wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung haftbar gemacht werden.

Womöglich haben die beiden alkoholisierten Mädchen im Alter von 15 und 16 Jahren ja schon für Halloween geübt, als sie vor einer knappen Woche randalierend durch die Freisinger Innenstadt gezogen sind und Baustellenschilder, Stühle, Mülltonnen und sogar ein Motorrad umgeworfen haben. Vielleicht haben sie sich ja auch nur im Datum geirrt.

Egal. Die Freisinger Polizei rät auf jeden Fall allen Scherzbolden, zu Halloween besser die gesamte Energie und Kreativität in die Kostüme und die Dekoration zu stecken und nicht in Streiche. Sonst werde aus einem Scherz schnell eine bittere Erfahrung, die auch teuer werden könne.

Die beiden Mädchen sind übrigens ihren Müttern übergeben worden. Es ist nicht davon auszugehen, dass diese die Sache besonders lustig gefunden haben.

© SZ vom 31.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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