Mitten am Tag:Hundewelpen illegal angeboten

Polizei fasst drei Verkäufer auf dem Bahnhofsvorplatz

Von  Gerhard Wilhelm, Freising

Dank eines Hinweises einer Zeugin konnte am Mittwochnachmittag auf dem Bahnhofvorplatz in Freising der Verkauf von ungeimpften Hundewelpen aus dem Ausland verhindert werden. Bei der Überprüfung stellten die Beamten fest, dass drei Personen vor Ort fünf Welpen und einen ausgewachsenen Zwerg-Pinscher mittels eines Verkaufsschildes aus Pappe mit der Aufschrift "300 Euro" anboten. Bei der Polizeiinspektion Freising räumte der 55-jährige Hauptbeschuldigte ein, die Welpen mit dem erwachsenen Tier am Mittwoch von Tschechien nach Deutschland eingeführt zu haben. Bei einem weiteren Beschuldigten wurden fünf Blanko-Impfausweise aufgefunden, in welchen eine Tollwutimpfung am 22. August eingetragen war. Die Welpen waren jedoch deutlich jünger als drei Monate, weshalb ein Impfschutz nach Auskunft des Vertreters des Veterinäramtes nicht möglich ist.

Weiterhin waren die Impfausweise offensichtlich gefälscht. Zudem wies kein Tier eine Kennzeichnung mittels Chip auf, die insbesondere bei Hunden, welche über Ländergrenzen verbracht werden, vorgeschrieben ist. Schließlich konnte zudem festgestellt werden, dass die Tiere bereits bei Ebay-Kleinanzeigen zum Stückpreis von 400 Euro zum Verkauf angeboten worden waren.

Das Veterinäramt verfügte eine Quarantäne über sämtliche Tiere. Die Beschuldigten erwarten nun Anzeigen wegen Betrugs und Urkundenfälschung sowie wegen Verstößen nach dem Tierseuchen- und dem Hundeverbringungsgesetz.

Abschließend raten die Polizei und das Landratsamt Freising dringend davon ab, solche Tiere zu kaufen, da damit gerecht werden müsse, dass ein krankes Tier erworben wird, was zumindest hohe Tierarztkosten zur Folge haben könne. Im schlimmsten Fall könnten sogar Seuchen weiterverbreitet werden.

© SZ vom 28.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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