Mitten in Freising:Gute Nachrichten für Biertrinker

Lesezeit: 1 min

An dieser Stelle einmal etwas Positives: Trotz der schlechten Hopfenernte wird Bier vermutlich nicht teurer

Von Gerhard Wilhelm

Jeder freut sich, wenn er eine positive Neuigkeit erhält. Ist ja auch prima, wenn man etwas Positives erfährt. Dumm ist nur, dass sich Zeitungen mit schlechten Nachrichten nachweislich besser verkaufen lassen, sie wecken mehr Emotionen. Ist leider so. Deshalb gibt es auch keinen Tag der guten Nachrichten, wo es doch eigentlich für alles einen Welttag gibt. Oder irgendetwas gefeiert wird. Am gestrigen Montag, 24. August, feierten beispielsweise die Ukrainer ihren Unabhängigkeitstag. Und schon denkt man wieder an die negativen Schlagzeilen, die es im Zusammenhang mit der Ukraine genügend gibt.

Manchmal geht es aber auch anders herum. So haben vor kurzem die Hopfenbauern in Au und Umgebung darüber geklagt, dass die extreme Hitze und Trockenheit ihnen die Ernte versaut. Es wird wohl heuer viel weniger Hopfen geben. Angesichts dieser schlechten Nachricht haben die Biertrinker sofort gedacht: "Hopfen und Malz, Gott erhalt's". Sie fürchteten bestimmt einen Anstieg des Bierpreises. Nun die gute Nachricht: "Eine schlechte Hopfenernte hatte bisher keine Auswirkungen auf den Bierpreis", sagt Otmar Weingarten vom Verband deutscher Hopfenpflanzer.

Es gibt übrigens eine ganze Reihe von Welttagen, die einen sofort an etwas Negatives denken lassen. Hier nur eine kleine Auswahl für den Monat August: Internationaler Tag des Bieres (erster Freitag im August): Alkoholismus, Trunkenheitsfahrten; Weltkatzentag (8. August): Haarallergie, unabhängige Biester; Welttag der humanitären Hilfe (19. August): kein Tag ohne aktuelle Flüchtlingsdramen, Hetze. Des Autors liebster Tag ist erst im September: der Tag des Deutschen Butterbrotes (am letzten Freitag im September). Wem bitte ist das frisch geschmierte Butterbrot schon mal nicht auf die Butterseite gefallen! Und so geht es weiter. Der Landwirt denkt bei dem Tag wohl auch eher an den Milchpreis, der fällt und fällt. Vielleicht ist der Mensch einfach zum Jammern geboren? Aber wer wird den schon wieder an das Schlechte denken. Beim Butterbrot ist es zumindest naheliegend. Laut Rotationsdynamik müsste der Tisch mindestens drei Meter hoch sein, damit das Brot sich im Fallen richtig drehen kann.

© SZ vom 25.08.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: