Mitten in Freising:Ganz ohne Ablösesumme

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Was die Freisinger Mitte und ein Sportklub gemeinsam haben . . .

Von Alexander Kappen

Die Freisinger Mitte (FSM), darauf weist sie auf ihrer Homepage ausdrücklich hin, ist keine Partei, sondern ein Verein, der die "Heimatstadt und den Heimatlandkreis Freising im Fokus" hat. Daher befasst die FSM sich folgerichtig mit Dingen, die auch andere Vereine so auf der Agenda haben - etwa mit den eigenen Mitgliederzahlen. Während sich überregional agierende Parteien mit der Fünf-Prozent-Hürde für den Bundestag herumschlagen müssen, beschäftigen sie sich derzeit bei der Freisinger Mitte - natürlich nicht nur, aber auch - mit der 200-Mitglieder-Marke, die sie seit einigen Jahren schon knapp vor Augen, bislang jedoch nicht erreicht haben und jetzt endlich mal knacken wollen.

Dabei hat man Lösungsansätze im Visier, die sich anderswo im Vereinsleben, etwa in Sportklubs, schon längst bewährt haben. Keine Sorge, für Zugänge, die von einer anderen Partei oder Gruppierung - sagen wir mal zum Beispiel von den Grünen - kommen, sollen auch in Zukunft keine Ablösesummen gezahlt werden. Vielmehr spielen die Verantwortlichen mit dem Gedanken, eine Belohnung für das 200. Vereinsmitglied auszuloben. Möglicherweise ja ein T-Shirt mit der Aufschrift "In der Mitte drin statt nur dabei" oder so etwas Ähnliches.

Darüber hinaus ist aber auch die Rede von einer Familienmitgliedschaft. Wie genau diese, wenn sie denn wirklich eingeführt wird, ausgestaltet werden könnte, bleibt abzuwarten. Aber die Möglichkeit, die Mitgliederkartei durch ein politisches Mehr-Generationen-Gesinnungspaket zu familienfreundlichen Beitragskonditionen aufzuhübschen, ist allemal eine Überlegung wert. Und wenn alle Parteien demnächst die Stadt mit Werbeständern für die bevorstehende Bundestagswahl im Herbst zupflastern, könnte die FSM ja ganz unauffällig in eigener Sache ein paar Plakate dazu hängen, um für die neue Familienmitgliedschaft zu werben: "Von Baby Kevin bis Oma Gitte - alle treffen sich in der Freisinger Mitte."

© SZ vom 14.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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