Mitten in Freising:Freibier in der Eishalle

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Feiern lässt es sich bei jedem Wetter

Von Johann Kirchberger

Solche Weicheier in Freising. Nur weil die Wetterprognosen für den Donnerstag nicht so besonders sind, hat die Stadt den Tag des Bieres abgesagt. Dabei heißt es doch immer, falsches Wetter gibt es nicht, nur falsche Kleidung. Dass der Herold das Reinheitsgebot nicht verkünden kann, wird man wohl verschmerzen können, die Schmalz- und Leberwurstbrote der Hobbyküche müssen auch nicht unbedingt sein, aber was wird jetzt aus dem Bier, das der Weihbischof extra für diesen Tag gebraut hat? Wer soll das denn jetzt trinken? Die Krüge hätte man doch mit Bierdeckel schützen können, damit es nicht hineinregnet. Dazu den warmen Winteranorak aus dem Schrank geholt, und schon hätten die Fassl rollen können.

Rein theoretisch hätte sich die Stadt für den Tag des Bieres auch ein Ausweichquartier suchen können. Die Eishalle beispielsweise, die ist den ganzen Sommer über leer und würde sich für Feste geradezu anbieten. Aber irgendwie hat man es bisher nicht auf die Reihe gebracht, die Arena für eine Sommernutzung tauglich zu machen. Schade eigentlich, denn gerade durch den Umbau des Asamgebäudes fehlen in Freising momentan größere Veranstaltungsräume.

Die Neufahrner sind nicht so zimperlich. Die haben letzte Woche ihr Volksfest gefeiert, obwohl es sakrisch kalt war. Der Wirt hat sogar festgestellt, dass mehr Leute in seinem Zelt waren als im Vorjahr. Kein Wunder, Karussell fahren mag bei der Kälte niemand, Bier trinken schon, und umso enger man zusammenrückt, umso wärmer wird einem. Der Umsatz mit antialkoholischen Getränken ist übrigens stark zurückgegangen, das mag auch mit dem Wetter zusammenhängen. Kaltes Wasser wärmt nicht so gut.

Die Hallbergmooser haben auch keine Angst und haben sich fest vorgenommen, am Mittwoch mit Blasmusik zum Volksfestplatz zu ziehen. Ganz nach dem Motto, ob's stürmt oder schneit, wir sind stets gefeit. Auch die neuen Betreiber des Biergartens vor dem Lindenkeller, der jetzt Stadtgarten heißt, trotzen Wind und Wetter. Am Freitag wird eröffnet, ob es regnet oder nicht, sagen sie. Kalt genug kann es den Wirten offenbar gar nicht sein, schließlich gibt es auf dem Veitsberg sogar ein Eishaus. Für den Fall, dass Sommer wird. Man weiß ja nie.

© SZ vom 26.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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