Die Sache mit der Freisinger Innenstadtsanierung ist kein Spaß. Aufgerissene Straßen und Gehwege, Baulärm, Dreck - es gibt Angenehmeres. Aber wie sagte der frühere Bundeskanzler Helmut Kohl: Entscheidend ist, was hinten rauskommt. Wenn die Baumaßnahmen abgeschlossen sind, dann hat der Freisinger ein schmuckes Stadtzentrum. Eines, in dem er sich gerne aufhält - und auf die Nase legt, wenn's blöd läuft.
Die Einfassungen für die Bäume an der General-von-Nagel-Straße, meinen Kritiker, gehen ja mal überhaupt nicht. Mal abgesehen davon, dass Kinder diese mit einem Sandkasten verwechseln und dreist zum Spielen zweckentfremden könnten: Erhöhte, mit Kies gefüllte Kästen und zehn bis 15 Zentimeter hohe Kanten, da müssen doch bei jedem, der einigermaßen geradeaus denken kann, sämtliche Alarmglocken schrillen. Stolperfallen! Erhöhtes Gefahrenpotenzial! Albtraum aller Unfallversicherungen!
Wo kommen wir hin, wenn man eine Innenstadt mit hohem finanziellen Aufwand saniert und am Ende trotzdem jeder selber schauen muss, wo er hinläuft? Kann ja nicht sein: Da rennt man - vom neuen, schmucken Stadtbild fasziniert - mit seligem Lächeln durch die Straßen und steuert freudetrunken, den Blick nur auf sein Ziel fixiert, einen dieser hübschen Bäume an, um ihn als Zeichen der Verbundenheit innig zu umarmen - und kurz vor der Ankunft macht's bumm! Stolperfalle! Da legst di nieder! Wer nicht das Glück hat, dass im Kies vor dem Baum gerade illegalerweise ein Kind spielt, das den eigenen Aufprall ein bisschen abfedert, kann sich da sakrisch wehtun.
Also weg mit den Baumeinfassungen. Oder wahlweise das Straßenpflaster drum herum um zehn bis 15 Zentimeter erhöhen. Und demnächst werden auch sämtliche Gehsteige im gesamten Stadtgebiet tiefer gelegt. Denn so, wie das jetzt ist, geht das ja mal gar nicht: Alles Stolperfallen! Erhöhtes Gefahrenpotenzial! Albtraum aller Unfallversicherungen!