Mitten in Freising:Engel vorm Absturz bewahren

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Warum Weihnachten ganz schön gefährlich werden kann

Kolumne von Birgit Goormann-Prugger

Hach, die Weihnachtszeit, so besinnlich, so gemütlich, Lichterglanz allüberall. Auch in der Freisinger Innenstadt funkelt es nach Einbruch der Dunkelheit ganz wunderbar. An der Stelle, wo der 4,50 Meter lange und 32 Kilo schwere neue Weihnachtsstern hängt, funkelt es sogar ganz besonders hell. Gut, es hätten eigentlich ein paar mehr Sterne sein sollen, eigentlich wollte man die alten angejahrten Girlanden in diesem Jahr komplett austauschen, doch zur Umrüstung der Leitungen hat sich keine Firma gefunden. Weil aber allen gerade so besinnlich zumute ist, ärgern wir uns darüber nicht weiter, kuscheln uns lieber gemütlich in die warmen Kissen auf der Couch, zünden bald die dritte Kerze auf dem Adventskranz an und mümmeln ein paar Kokosmakronen weg.

An dieser Stelle müssen wir aber auch mit Nachdruck darauf hinweisen, dass Weihnachten nicht nur eine gemütliche, sondern auch eine ziemlich gefährlich Angelegenheit sein kann. Wir reden hier nicht einmal vom Familienfrieden, der alle Jahre wieder zum Fest der Liebe empfindlich gestört wird, weil Onkel Anton nicht mit Cousine Hildegard kann. Das fängt schon früher an. Der Adventskranz steht nämlich schon seit gut zwei Wochen da, die Zweige sind knochentrocken und brennen wie Zunder, wenn man beim Kerzenanzünden nicht aufpasst, weil man beispielsweise schon zwei/drei Tässchen Glühwein intus hat.

Doch auch im Outdoorbereich drohen Gefahren und zwar von herabstürzenden Engeln und Weihnachtsmännern. Und nein, das habe wir uns jetzt nicht ausgedacht, das ist ein ganz ausdrücklicher Hinweis des Mietervereins. Weihnachtsdeko dieser Art müsse unbedingt schneesturmsicher am Gebäude befestigt werden, damit im Falle eines Engel-Absturzes vorbeilaufende Passanten nicht verletzt werden. Ziemlichen Ärger könne man bekommen, so der Mieterverein, wenn die Deko auch noch singt und blinkt und das direkt neben dem Schlafzimmerfenster vom Nachbarn. Dem kann man die Weihnachtsstimmung nämlich ziemlich verhageln, wenn man seine Nachtruhe beispielsweise mit dem Evergreen "I'm dreaming of a white Christmas" in einer Dauerschleife stört. Mit weißen Weihnachten wird das bestimmt eh wieder nichts.

© SZ vom 13.12.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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