Es herrschen unruhige Zeiten, man kann es nicht anders nennen. Am Flughafen sind jüngst drei aufgebrachte Damen mit der Toilettenbürste aufeinander losgegangen, Neufahrner Polizisten sahen sich vor ein paar Tagen einem außer Kontrolle geratenen 16-Jährigen gegenüber, der sich "wie ein wilder Stier" gebärdet hat und in Freisings einzigem Waffenladen brummt das Geschäft derart, dass dem Besitzer davon ganz schwindlig wird.
Möglich, dass der Frühling Schuld ist an dieser allgemein angespannten Gereiztheit - oder auch der Auftakt der Volksfestsaison. Der 16-jährige Stier jedenfalls hatte nach einem berauschenden Abend im Neufahrner Festzelt die Fassung verloren. Was uns in diesem Zusammenhang aber doch ein wenig Sorge bereitet, ist die Tatsache, dass das jetzt Schlag auf Schlag so weitergehen könnte. Hallbergmoos feiert ja gerade sein Volksfest. Man muss sehen, wie sich die Lage dort entwickelt, und das Frühlingsfest in Moosburg hat ja noch gar nicht begonnen! Und weil in diesem Jahr ja auch noch allüberall und im Besonderen in der Bierstadt Freising das 500-jährige Bestehen des Deutschen Reinheitsgebotes gefeiert wird, finden auch außer der Reihe Festivitäten statt, bei denen es bierselig zugehen soll. Teilweise ist es da noch nicht einmal ansatzweise dunkel.
Ein bisschen mehr Gelassenheit wünscht man sich, oder auch einfach nur Bierruhe. Schließlich muss man seine Kräfte ja einteilen, um auch für die Fußball-Europameisterschaft gerüstet zu sein. Erfahrungsgemäß wird auch bei dieser Gelegenheit nicht ausschließlich Rhabarbersaftschorle getrunken. Und allen, die sich dann womöglich nach einem nicht gegebenen Elfmeter für "Die Mannschaft" versucht sehen, zur Toilettenbürste zu greifen und sich wie ein wilder Stier aufzuführen, sei folgender Rat mit auf den Weg gegeben. Gut für das Karma ist das auf gar keinen Fall.