Früher, als man so ein kleines bisschen jünger war, da hat man als junger Mensch schon ein bisschen die Augen verdreht, wenn man bei einem Festival neben sich einen rockenden Silver-Ager erblickt hat. Und man hat sich vorgenommen, ganz bestimmt niemals, wenn man selbst so ein kleines bisschen älter geworden ist, der Jugend den Partyspaß zu verderben und direkt neben ihr zu feiern. Sozusagen als personifizierte Mahnung, dass nichts ewig währt, vor allem nicht die Jugendfrische.
Nachdem aber nichts mehr so ist wie früher, die 50 die neuen 40 sind und die 40 die neuen 30 und man mit 30 gerade eben der Pubertät entwachsen ist, müssen die Festivalveranstalter umdenken. Der demografische Wandel macht schließlich auch vor der Partygemeinde nicht Halt. Und wer sich im Geiste noch wie 20 fühlt, den kann es morgens doch schon an der einen oder anderen Stelle im Körper zwicken und zwacken.
Comfort-Camping-Angebote für die ältere Generation mit verlängerter Nachtruhe und Frühstücksservice wie bei der Echinger "Brass Wiesn" sind darum durchaus sinnvoll. Das kann man natürlich auch weiter entwickeln und mit dem Brass-Wiesn-Ticket auch gleich noch die Spezialmatratze im Fall von Bandscheibenschäden und einen morgendlichen ärztlichen Check-up mitbuchen - Blutmessung inklusive. Es könnte ja sein, dass man es ein bisschen übertrieben hat beim Feiern.