Samstagabend auf der Couch. Was tun? Sich vom Fernsehen anöden lassen? Oder die Gesetze der Trägheit überwinden und noch mal auf die Rolle gehen? Bevor der Körper endgültig im statischen Zustand verharrt, ein letzter Geistesblitz. In Au ist Tenne-Revival-Party. Kann ja nicht schaden, da mal vorbeizuschauen. Ein bisschen Rockmusik aus vergangenen Zeiten hören, ein Bier trinken, gucken, wer sich da auf der Tanzfläche rumtreibt und wenn's nicht gefällt, wieder nach Hause fahren.
Vier Stunden später. Das Polo-Shirt klebt am Körper. Es ist zum Auswringen nass geschwitzt nach dreieinhalb Stunden Toben auf der Tanzfläche unter den wärmenden Strahlen der Lichtanlage. Im zur Disco umfunktionierten Raum, in dem früher vielleicht mal Säcke voller Hopfen lagerten, drängen sich die Menschen. Mehr als die Veranstalter, die Freiwillige Feuerwehr aus Au, wohl erwartet haben. Der Altersdurchschnitt liegt geschätzt irgendwo zwischen 40 und 45 Jahre. Leute eben, die mit Rockmusik aufgewachsen sind und sich gefreut haben, auf der Tanzfläche mal wieder richtig auszuflippen. Oder entspannt mit alten Klassenkameraden zu ratschen, die man zufällig getroffen hat. Zigarettendunst hängt allerdings nicht mehr in der Luft. So wie früher, als die Luft in den Diskotheken oft zum Schneiden war. Vermisst hat dies offenbar keiner.
So etwas schreit nach Wiederholung. Christian Holzmann vom Organisationsteam der Feuerwehr ist da gar nicht abgeneigt. Einmal im Jahr oder alle zwei Jahre könnte so eine Tenne-Revival-Party schon stattfinden. Öfter macht keinen Sinn, da sich die Geschichte sonst totläuft. Die Fans der Rockmusik sind halt auch in die Jahre gekommen. Wie früher jedes Wochenende in der Disco verbringen, diese Zeiten sind vorbei. Doch die Vorfreude wäre groß, wenn man wüsste: Es ist bald wieder so weit. Bald ist wieder Tennen-Revival. Und mit so einem DJ wie Tom Sachsenhauser kann es nicht schief gehen. Der zieht Klassiker aus seinem Plattenkoffer, die eine Tanzfläche zum Kochen bringen.