Mitten in Allershausen:Hitzeschlacht im Sitzungssaal

Wer es gerne tropisch mag, für den sind Beratungen unterm Rathausdach im Sommer ein Traum

Von Petra Schnirch

Was kann man an so einem herrlichen Sommerabend nicht alles tun. Der schattige Biergarten lockt oder ein erfrischendes Bad im Weiher. Man kann auf der eigenen Terrasse grillen. Oder nach Allershausen in die Sauna gehen, sprich sich ins Dachgeschoss des Rathauses begeben. Der Gemeinderat hat in diesem Sommer ein gutes Händchen dafür bewiesen, die Sitzungen jeweils an den heißesten Tagen der Woche, des Monats oder sogar des Jahres anzuberaumen. Wer's gerne tropisch mag, für den ist das ein Traum.

Die kühlen Getränke werden am Dienstagabend schnell rar. Das Papier mit der Tagesordnung dient als Behelfs-Fächer. Etwas Linderung bringt das Öffnen der Fenster. Doch schon zwei Minuten später gehen die ersten wieder zu, weil das Dröhnen eines vorbeifahrenden Lastwagens eine Verständigung trotz der Mikrofone unmöglich macht. Da wenigstens einige wenige Fenster offen bleiben, schluckt der Verkehr in den restlichen eineinhalb Stunden nur etwa ein Drittel der Diskussionsbeiträge.

Dank der Sommerpause dürfte dies die letzte Hitzeschlacht des Jahres unter dem Rathaus-Dach gewesen sein. Für das nächste Jahr aber könnten sich Bürgermeister und Gemeinderäte ein paar Extras ausdenken, um das Sitzungsklima zu verbessern, zumindest was die Temperaturen angeht. Frei-Eis für alle wäre ein guter Anfang, eine kurze Dusche per Sprinkleranlage oder aber etwas Fantasie bei der Wahl des Sitzungsortes: Dafür anbieten würden sich die neu eingeweihten Glonnterrassen schräg gegenüber dem Rathaus. Wem es dort dann immer noch zu heiß ist, der kann seine Füße im kühlen Wasser baumeln lassen, während er Baupläne und Kostenangebote begutachtet.

© SZ vom 03.08.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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