Mitten im Landkreis:Unsaubere Geschäfte

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Wer der Nasa hilft, kann anschließend Christkind spielen

Von Alexander Kappen

Wenn man dieser Tage im Landkreis hoch oben etwas leuchten sieht, dann ist das - je nachdem, wo man sich gerade befindet - möglicherweise der Stern von Bethlehem. Der baumelt dort in der Adventszeit an einem Seil zwischen den Türmen von Kastulusmünster und Johanneskirche und weist den Leuten den Weg in die Moosburger Innenstadt, wo sie, wenn sie schon mal da sind, gleich ihre Weihnachtsbesorgungen erledigen können. Vorausgesetzt, sie haben dazu das nötige Kleingeld.

Aber auch diejenigen, die im kostspieligen Weihnachtsgeschäftsendspurt finanziell langsam auf der letzten Rille fahren und sich nicht zwingend auf ihr Glück im Mittwochslotto verlassen wollen, müssen nicht gleich verzagen. Die amerikanische Weltraumorganisation Nasa bietet ihnen jetzt die Gelegenheit, kurzfristig noch ein hübsches Sümmchen Weihnachtsgeld abzugreifen. Allerdings ist es schmutziges Geschäft.

Die Nasa sucht für ihr fliegendes Personal eine "neue hygienische Lösung", wie die Agentur "Gesundheit Adhoc" mitteilt. Wer, wie die Nasa-Mitarbeiter, in Sphären schwebt, in denen man sonst nur das Christkind, Weihnachtsengel oder den Stern von Bethlehem antrifft, hat dummerweise nicht immer ein Weltraumklo parat, wenn er mal für kleine Astronauten muss. Und deshalb ist die US-Weltraumbehörde jetzt auf der Suche nach einer strapazierfähigen Space-Windel, die nicht mal nur eben für einen kleinen Weltraumspaziergang reicht - sondern für sechs Tage am Stück!

Wer die zündende Idee hat, kann sich noch bis zum 20. Dezember an der sogenannten "Space Poop Challenge" beteiligen, was so viel wie "Weltraum-Kacka-Wettbewerb" heißt. Die drei besten Vorschläge werden von der Nasa mit jeweils 30 000 Dollar belohnt. Ein mehr als angemessenes Honorar, wenn man bedenkt, dass die Aufgabe selbst eine Expertin der Deutschen Kontinenz-Gesellschaft ins Schleudern bringt, die einräumt: "Ein paar Tage im Weltall würde ich hygienisch noch hinkriegen. Aber für sechs Tage?" Vielleicht hat ja ein Hygiene-Fachmann aus dem Landkreis den richtigen Riecher. Wo er das Preisgeld dann anlegen kann, zeigt ihm der Stern von Bethlehem.

© SZ vom 14.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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