Auch wenn derzeit das kühle, nasse Wetter wirklich nur die eingefleischten Volksfestfans aus der warmen Stube lockt: Die Ein-Liter-Biersaion ist seit vergangener Woche offiziell eröffnet. Neufahrn machte den Auftakt und Hallbergmoos folgt an diesem Mittwoch. Und um die Bierliebhaber noch glückseliger zu machen, ohne auch nur einen einzigen Schluck getrunken zu haben, wird heuer zudem 500 Jahre Deutsches Reinheitsgebot gefeiert - was eigentlich Bayerisches Reinheitsgebot heißen müsste. Denn, wer hat's erfunden? Richtig. Herzog Wilhelm IV. von Bayern. Ein guter Grund, gleich mal den Masskrug zu heben und gut gelaunt "Prost!" zu rufen.
Die Hallbergmooser haben das zum Anlass genommen, nächsten Samstag, 23. April, eine Bierstraße am Volksfestplatz zu eröffnen. Von 14 bis 18 Uhr stellen 19 Brauereien 71 verschiedene Biere vor. Dort kann man sich ein 0,25 Liter Jubiläumsglas für zwei Euro Pfand holen und sogenannte Biertaler für einen Euro kaufen. Und für jeden Taler wird ein Bier nach Wahl ausgeschenkt. Eine wohl unlösbare Herausforderung - sogar für einen echten Bayern, der rund um die Uhr sein persönliches Bierfass mit sich rum trägt, allgemein auch Bauch genannt. 71 Bierproben von je 0,25 Liter ergeben 17,75 Maß Bier. Und alles muss in vier Stunden konsumiert werden! Da nutzt wohl auch der hübsche Spruch "Hopfen und Malz, Gott erhalt's" nichts. Der Versuch, alle zu probieren, muss scheitern, sogar wenn man sich auf das Maß eines bayerischen Noagerls - 0,1 Liter - beschränkt. Macht auch noch sieben Liter.
Aber der wahre Biertrinker wird sowieso in der "Bierstraße" den Kopf schütteln, wenn er gewisse "Biere" von nichtbayerischen Brauereien sieht, wie zum Beispiel das Köstritzer Bibob, Schwarzbier (dunkles Bier), vermischt mit Cola und Guaranaextrakt, und laut ausrufen: "Geh ma blos weg mit dem bappigen Graffe! Des sauf i ned!"