Mitten im Landkreis:Gut vorbereitet in die WM starten

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Für heimische Fans beginnt das Turnier erst so richtig mit dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft. Dann wird es für sie beim gemeinsamen Public Viewing ernst

Kolumne von Alexander Kappen

Offiziell hat die Fußball-Weltmeisterschaft ja schon am Donnerstag begonnen. Da Spiele wie die Eröffnungspartie zwischen den zwei Fußball-Leichtgewichten Russland und Saudi-Arabien hierzulande aber eher nicht unter Blockbuster-Verdacht stehen und bei wohlwollender Betrachtung in etwa denselben Stellenwert genießen wie ein Freundschaftskick Uruguay gegen Uhu-Bräu, beginnt die WM für heimische Fans eigentlich erst am Sonntag so richtig. Dann, wenn die deutsche Nationalmannschaft gegen die durch harte Trainingseinheiten mit einer Escortdamen-Auswahl gestählten Mexikaner in das Turnier startet.

Während die ersten drei Wettkampftage für viele eher ein lockeres Warm-up mit gelegentlichen TV-Sessions sind, wird es am Sonntag auch für die Fußball-Freunde im Landkreis beim gemeinsamen Public Viewing ernst. Doch egal wo, ob im Stadion des SC Freising, im Lindenkeller, im Weihenstephaner Bräustüberl, am Flughafen oder im Staudinger Keller in Moosburg, es ist äußerste Vorsicht geboten. Darauf hat jetzt der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute hingewiesen.

Abgesehen von so nützlichen Warnungen wie der, dass Autofahren in Verbindung mit Alkoholkonsum insbesondere bei Unfällen "zu Unannehmlichkeiten führen" kann, klärt die Pressemitteilung auch über potenzielle Gefahren auf Fanpartys auf - und selbstverständlich darüber, wie nützlich im Fall der Fälle eine passende Versicherung sein kann. Etwa eine private Haftpflichtversicherung, die dafür zuständig sei, "wenn man selbst andere im Siegesrausch aus Versehen verletzt".

Gemeint könnten möglicherweise Situationen wie diese sein: Deutschland gegen Mexiko. Letzteres, durch besagte Escort-Fitnesseinheiten konditionell in einer tadellosen Verfassung, verlangt Jogis Erdoğan-Fotoaffäre-geplagten und nur schwer in die Gänge gekommenen Weltmeistern bis zum Ende alles ab. Die Nachspielzeit läuft, es steht immer noch 0:0, als der erst zwei Minuten zuvor eingewechselte Mario Gomez einen verunglückten Abstoß des mexikanischen Keepers an den Kopf geknallt bekommt, von wo die Murmel zum entscheidenden und viel umjubelten 1:0 für Deutschland ins Tor hüpft.

Ein Fan beim Public Viewing wirft im Überschwang der Begeisterung sein Bierglas in die Höhe, ehe er plötzlich feststellt, ganz dringend auf die Toilette zu müssen. Als das Bierglas sich aus Gründen der Erdanziehungskraft (nicht zu verwechseln mit Erdoğananziehungskraft) wieder von weit oben dem Partygelände nähert, steht jedoch bereits ein anderer euphorisierter Fan auf dem "Landeplatz" und wird von dem ihm unbekannten Flugobjekt womöglich getroffen. Wohl dem, der dann eine Haftpflichtversicherung hat!

© SZ vom 15.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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