Mitten im Landkreis:Ganz vorn dabei

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Simone Blum reiht sich unter den Weltmeistern ein, die der Landkreis schon hervorgebracht hat

Kolumne von Alexander Kappen

Im Landkreis hat es ja immer wieder mal Weltmeister gegeben. Das ging schon ziemlich früh los, als im Jahr 1040 in Freising die erste Brauerei auf diesem Planeten gegründet wurde, weshalb die Stadt nun bis in alle Ewigkeit eine Art Bier-Weltmeister ist. Und dann gibt es da ja auch noch Oliver Strümpfel, einen kräftigen Mitarbeiter des Freisinger Finanzamts, der in seiner Freizeit massenweise Masskrüge herumschleppt und damit einen Rekord nach dem anderen aufstellt - Weltrekorde, selbstverständlich. Also ist er quasi der Bierkrug-Weltmeister. Wenn jetzt auch noch "Die Partei" bei der Landtagswahl reüssiert und den schon lang versprochenen und mutmaßlich weltweit ersten Bierbrunnen in Freising bauen lässt, dann sind wir auch noch Bierbrunnen-Weltmeister.

Während es sich hier zugegebenermaßen eher um Randdisziplinen handelt, haben Athleten aus dem Landkreis selbstverständlich auch schon in veritablen olympischen Kernsportarten WM-Gold mit nach Hause gebracht. Fußballer Hans Pflügler etwa, der beim WM-Triumph 1990 mit einem Vorrundeneinsatz beim 1:1 gegen Kolumbien seinen Beitrag leistete und heute auf der Homepage seiner Vöttinger Pension mit dem Slogan "Übernachten Sie beim Weltmeister" werben kann. Eine weitere Goldschmiede des Landkreises steht im Moosburger Ortsteil Aich, wo die Rockmeier-Zwillinge Gabi und Birgit groß wurden, ehe sie in die weite Leichtathletik-Welt hinauszogen und 2001 mit der deutschen Staffel den WM-Titel über viermal 100 Meter holten.

Und jetzt Simone Blum. Und ihr Pferd Alice, natürlich. Nach Bier, Masskrügen, Fußball und Sprint hat jetzt also auch eine Springreiterin aus Zolling dem Landkreis zu Ruhm und Ehre verholfen. WM-Bronze im Team, souveräne Weltmeisterin im Einzel. Alfons Schuhbeck würde sagen: Da kannst ned meckern. Jetzt weiß man rund um den Globus, wo Blums Zuhause, Gut Eichenhof, liegt - wobei wir bei der in den Medien oft kolportierten Beschreibung "Zolling bei München" wohlwollend beide Augen zudrücken.

Fortan wird jedes reitaffine Grundschulmädchen, selbst wenn man es nachts um vier aus dem Tiefschlaf weckt, wie aus der Pistole geschossen berichten können, dass Simone Blums weltmeisterliche Fuchsstute eher weniger Freude an einem Bierbrunnen hat, dafür aber Mangos liebt. Und neben der Reitsport- muss auch die Musikgeschichte neu geschrieben werden. Der Song der niederländischen Band Gompie mit dem Titel "Alice, who the f . . . is Alice?" hat endgültig ausgedient.

© SZ vom 28.09.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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