Baudenkmäler müssen geschützt und erhalten werden, sie prägen eine Stadt. Freising, reich bestückt mit historischen Gebäuden, weiß um ihre baulichen Schätze und lässt sich deren Erhalt einiges kosten. Allein für die Sanierung des einstigen Lyzeums am Marienplatz, das heute schlicht und einfach unter dem Namen Asam-Komplex firmiert, werden in den nächsten Jahren rund 50 Millionen Euro aufgewendet. Misstrauisch wird deshalb beobachtet, was die Erzdiözese auf dem Domberg so alles treibt. Da wurde in den vergangenen Jahrzehnten allerhand Schindluder getrieben, denkt man nur an die alte Martinskapelle. Nun stehen zwei Türme zur Disposition, der Seidlturm am Kardinal-Döpfner-Haus und das Oktogon am Diözesanmuseum. Sie sollen mit der Abbruchbirne Bekanntschaft schließen. Aber vielleicht wendet sich ja alles noch zum Guten.
In Moosburg gibt es sogar Bodendenkmäler, aber nur vielleicht. Sie werden nämlich nur vermutet, unter dem großen Platz, der hier "Plan" heißt. Deshalb will die Stadt vorerst lieber keine Tiefgarage bauen, sonst findet man noch was und muss die Archäologen mit Spachteln, statt die Baufirmen mit Baggern graben lassen.
Auch in Neufahrn gibt es Baudenkmäler, wenn auch nicht ganz so viele. Die alte Kirche St. Wilgefortis, das Mesnerhaus und eine Traglufthalle neben dem Gymnasium. Die ist zwar noch nicht so alt, aber sie hat Neufahrn berühmt gemacht. Vor eineinhalb Jahren wurde sie errichtet, um Flüchtlinge unterzubringen. Und jetzt wird sie wieder abgerissen, ohne je auch nur einem einzigen Flüchtling Unterschlupf gewährt zu haben. Bis zum 17. Juli soll das Baudenkmal verschwunden sein, und eine Million Euro dazu. Die Gemeinde will auf dem Gelände jetzt eine Kindergrippe und Personalwohnungen bauen. Wichtige Gebäude natürlich, aber sie werden es schwer haben werden, einmal in die Kategorie der Baudenkmäler aufgenommen zu werden.