Die Diskussion um die Mittagsbetreuung an der Kranzberger Schule zeigt, wie notwendig es ist, dass sich Kommunalpolitiker aus ihrem eigenen Dunstkreis hinausbewegen. Viel zu lange haben sich die beiden Seiten im Gemeinderat beharkt - in der Sitzung des Sozialausschusses am Montag haben sie damit munter weiter gemacht. Die engagierte Schulleiterin, das Betreuerteam und die Elternbeiräte, die ihre Positionen darlegen konnten, ließen gehörig Dampf ab. Mit deutlichen Worten stellten sie klar, dass sie nicht noch länger auf eine Lösung für ihre Platz- und die damit verknüpften Lärmprobleme warten wollen.
Nun muss schnell eine Entscheidung fallen, egal ob es sich dabei um eine Erweiterung im Osten des Schulhauses, im Norden oder um eine Containervariante handelt. Letztere müsste so ausgelegt sein, dass sämtliche Räume der Mittagsbetreuung dort untergebracht werden können, wie der Geschäftsleiter der Gemeindeverwaltung, Klaus Burgstaller, zu bedenken gab. Das aber wäre für ein Provisorium sehr teuer.
Welche Fraktion im Gemeinderat wann mit ihren Vorschlägen gescheitert ist, sollte im Sinne der Kinder und der Betreuerinnen endlich ausgeblendet werden. Es ist lange genug diskutiert worden - die Betroffenen hat dies bisher keinen Schritt weitergebracht.
Kinder haben ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Die einen müssen sich nach dem anstrengenden Vormittag in der Schule austoben, die anderen bräuchten eher einen Rückzugsort abseits des allgemeinen Getümmels. Ihnen allen sollte eine Betreuung gerecht werden können. Dass bis zu 48 Kinder in zwei Kellerräumen zusammengepfercht sind, bis am Nachmittag auch die Turnhalle und der Religionsraum für die Hausaufgaben zur Verfügung stehen, sollte ihnen und dem Betreuerteam künftig erspart werden. Es darf nicht noch eine Generation Grundschüler die ersten vier Klassen durchlaufen, ohne dass sich etwas tut.