Mitreißender Rhythmus:Trommeln befreit von Sorgen

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Wer Spaß am rhythmischen Trommeln hat, sollte sich den Auftritt der Safado-Street-Groove-Band zu ihrem 25-jährigen Bestehens nicht entgegen lassen. (Foto: Veronica Laber)

Die "Safado Street Groove Band" von Roman Seehon feiert ihr 25-jähriges Bestehen

Von Katharina Aurich, Freising

"Gemeinsam Trommeln macht Freude, gute Laune und der Rhythmus befreit von allen Alltagssorgen": So beschreibt ein Mitglied der "Freisinger Safado Street Groove Band" seine Leidenschaft für Grooves aus aller Welt. Vor 25 Jahren gründeten Eddie Stanglmaier und Roman Seehon, der gerade mit vielen Ideen im Gepäck von einer Brasilienreise zurückgekehrt war, die Band. Von den Gründungsmitgliedern trommeln heute noch drei, im Moment besteht die Gruppe, einer der ältesten Samba-Percussion-Formationen Deutschlands, aus 29 Safadistas.

Jeder könne bei Safado mitmachen, erzählt Roman Seehon, der die Band mit Unterbrechungen bis heute leitet. Wer zur Gruppe dazu komme, dürfe sich ein Instrument mit so klangvollen Namen wie Surdo, Snare, Tamburin, Agogo, Shaker und Krackeb aussuchen. Die Bandmitglieder sind ein Sammelsurium verschiedener Berufs- und Altersgruppen, Profimusiker trommeln gemeinsam mit Anfängern, Grundlage sei der Spaß am Rhythmus. Wenn der fehle, breche die Band auseinander. Man dürfe nicht zu hohe Ansprüche stellen, andererseits solle es sich gut anhören, was die Band auf die Bühne bringe, beschreibt Seehon die Gratwanderung.

Das gelingt der "Safado Street Groove Band" offensichtlich, denn bereits fünf Mal war die Band zum europaweiten Sambafestival, das alljährlich in Coburg statt findet, eingeladen. Die Bewerberzahl ist dort weitaus höher als die Zahl der Bands, die tatsächlich zum Zug kommen.

Auf dem Schlossplatz und in der gesamten Coburger Altstadt treffen sich drei Tage lang Samba- und andere Rhythmusgruppen aus ganz Europa zu einem einzigartigen Happening, bei dem natürlich auch viele Kontakte entstehen und die unterschiedlichen Formationen einander inspirieren. Die Auftritte sind die Höhepunkte für die Safadistas, motivieren zum Üben, schildert Seehon. Um sich auf die großen Gigs vorzubereiten, gehen die Safados einmal im Jahr für ein Wochenende in Klausur, um zu proben, auszuprobieren, kräftig zu schwitzen, aber auch zu relaxen und vor allem viel zu lachen, wie die Teilnehmer jedes Mal berichten.

Zu Hause treffen sich die Mitglieder einmal in der Woche in ihrem Übungsraum in Freising. Bevor das ohrenbetäubende Trommelfeuer beginnt, bläst der Bandleader kräftig in seine Trillerpfeife, so dass wirklich jeder aufwacht und zuhört. Für die einzelnen Instrumente und Fertigkeiten der Bandmitglieder komponiert und arrangiert Roman Seehon, der als Profi-Drummer und Perkussionist in verschiedenen überregionalen Formationen spielt, die passenden Rhythmen. Nicht nur Samba wird getrommelt, sondern alle südamerikanischen sowie afrikanischen und arabische Rhythmen, sogar ein Zwiefacher gehört zum Programm. Ihr 25-jähriges Bestehen feiern die Safadistas am Samstag, 30. April, wenn sie mit fünf Sambagruppen um 11 Uhr vom Kriegerdenkmal aus durch die Freisinger Innenstadt ziehen. Das eigentliche Jubiläumskonzert findet am Sonntag, 1. Mai von 18 bis 21 Uhr beim Uferlos-Festival im Sparkassenzelt statt. Dazu sind dann auch alle ehemaligen Bandmitglieder eingeladen, dieser Abend ist mit Sicherheit nicht zu überhören.

© SZ vom 25.04.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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