Gemeinsam etwas verändern, dass ist das Ziel der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Auf der Mitgliederversammlung des Kreisverbands Freising am vergangenen Donnerstag wurde vor allem das Thema Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst besprochen. Die Vorsitzende Martina Buchberger gab einen kurzen Überblick über den aktuellen Stand, erste Warnstreiks hatten bereits stattgefunden, um unter anderem eine Lohnerhöhung von sechs Prozent zu erreichen. Doch die Arbeitgeberseite sperre sich. "Es kann nicht sein, dass es immer heißt, es sei kein Geld da! Ohne den öffentlichen Dienst würde unsere Gesellschaft nicht funktionieren", stellte Buchberger fest. Auch von den Eltern dürfe man sich gerade im Kinderpflegebereich nicht einschüchtern lassen: "Jetzt können sie ihre Kinder vielleicht eine Woche nicht in die Kita geben, aber wenn wir weiterhin so schlecht bezahlt werden, wird irgendwann niemand mehr diese Arbeit machen wollen und dann gibt es gar keine Kitas mehr".
Auch das geplante Integrationsgesetz in Bayern war Thema der Versammlung. Die GEW kritisiert den Gesetzesentwurf, der die Schulpflicht für Kinder von Asylbewerber teilweise außer Kraft setzen würde und zudem eine repressive Ausrichtung habe. Die Integration von Asylsuchenden ist auch in den Arbeitsbereichen der GEW-Mitglieder eine neue Herausforderung. In einer der nächsten Sitzungen des Kreisverbandes soll es deshalb eine Möglichkeit zum Erfahrungsaustausch geben. Gleichzeitig soll auch das Thema Inklusion behandelt werden, dass in der aktuellen politischen Debatte ebenfalls immer wieder zur Sprache kommt.
Bei der Neuwahl des Vorstandes wurden Martina Buchberger, Michael Hollstein und Gabriele Holzer als Vorsitzende einstimmig bestätigt. Vertreterin der Grundschulen bleibt ebenfalls Barbara Brandl, außerdem wurde Melanie Wöhrl als neue Vertreterin der Mittelschulen gewählt. Ludwig Würfl wird die GEW Freising weiterhin im DGB Freising/Erding vertreten.
Der GEW ist eine Mitmach-Gewerkschaft, das wurde immer wieder betont. Man dürfe sich nicht einschüchtern lassen, machte Martina Buchberger deutlich, man müsse "laut sein und mutig sein", dann könne man auch etwas verändern.