Mit der Marke Weihenstephan:Müller-Gruppe will Molkerei-Standort stärken

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Gutachten soll Klarheit über Neubau-Gestaltung schaffen

Von Kerstin Vogel, Freising

Die Unternehmensgruppe Theo Müller will ihren Freisinger Standort sichern und auf dem Gelände der Molkerei Weihenstephan einen weiteren Verwaltungskomplex mit etwa 250 Arbeitsplätzen, einer Betriebskantine und der nötigen Anzahl an Stellplätzen bauen. Der Planungsausschuss des Stadtrats hat diesem Projekt in seiner jüngsten Sitzung zwar grundsätzlich zugestimmt. Wie genau der Neubau aussehen könnte, soll jedoch erst ein Gutachterverfahren ergeben.

Denn die Pläne der Müller-Gruppe für das Gelände vor den Toren der Stadt Freising sind "nicht problemlos", wie es Planungsreferent Franz Bernack (FSM) formulierte. Offensichtlich widerspricht die geplante Bebauung hinsichtlich ihrer Größe, Lage und Erschließung nicht nur dem geltenden Flächennutzungsplan, Belangen des Naturschutzes und Zielen der Landschaftspflege, wie es in der Einschätzung der Stadtverwaltung heißt. Es solle bei dem beabsichtigten Vorhaben auch ein wertvoller Gehölzbestand überbaut werden. Dem Vorhaben könne also aus "naturschutzfachlicher Sicht nicht zugestimmt werden".

"Meine Begeisterung hält sich in Grenzen", kommentierte Umweltreferent Manfred Drobny (Grüne) dementsprechend die Pläne des Unternehmens. 250 Mitarbeiter bedeuteten etwa 750 neue Einwohner für Freising, gab er weiterhin zu bedenken: "Wo sollen die denn unterkommen?"

Mit diesen Sorgen allerdings war Drobny allein. Bernack nannte die Pläne der Müller-Gruppe trotz der angedeuteten Probleme "generell schon begrüßenswert" und auch Oberbürgermeister Tobias Eschenbacher sagte, dass er den Ausbau eines ortsansässigen Unternehmens begrüße. Es sei positiv, dass Müller die Marke Weihenstephan in Freising stärken wolle, lautete die Einschätzung von Robert Weller (Freie Wähler). Für Arbeitsplätze, die hier neu entstünden, müssten die Leute wenigstens nirgendwo anders hinfahren. Kollege Ulrich Vogl (ÖDP) warnte eindringlich davor, sich auf den Standpunkt zu stellen, man habe in Freising ohnehin schon genügend Arbeitsplätze: "Diese Arroganz sollten wir uns nicht leisten. Das würde niemand verstehen."

Entschieden wurde schließlich, die Schaffung neuer, hochwertiger Arbeitsplätze in der Stadt ausdrücklich zu begrüßen. Das in Vorgesprächen vorgeschlagene Gutachterverfahren soll nun zeigen, wie die Pläne am Molkerei-Standort im Einklang mit Naturschutz, Landschaftsbild und Landschaftspflege umgesetzt werden können.

© SZ vom 10.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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