Mit Blick auf das Jahr 2020:Auf Talentsuche

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CSU-Ortsverband will unter dem neuen Vorsitzenden Jürgen Mieskes frische Kräfte für die Kommunalwahlen requirieren

Von Johann Kirchberger, Freising

Ordentlich Gas geben will der CSU-Ortsverband Freising in den nächsten Jahren, gilt es doch nicht nur Bundes- und Landtagswahlen erfolgreich zu bestreiten, sondern auch die Stadtrats-, Landrats- und OB-Wahlen 2020 vorzubereiten. Geschehen soll das unter der Leitung des neuen Vorsitzenden Jürgen Mieskes, ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Rudi Schwaiger, Lorenz Abstreiter und Isabell Christen, als Kassier Arno Reichert und als Schriftführer Martin Hauner. Der bisherige CSU-Chef Peter Geiger will beruflich bedingt kürzer treten und sich auf die Arbeit als Fraktionsvorsitzender konzentrieren.

Mieskes ist kein Neuling. Der selbständige Immobilienmakler arbeitet seit 2012 in der Vorstandschaft mit und war zuletzt Geschäftsführer des Ortsverbands. In Rumänien geboren, kam er mit neun Jahren nach Freising. Eine entscheidende Funktion kommt nach seinen Worten auf Schwaiger zu. Er soll als stellvertretender Vorsitzender sowohl der Fraktion als auch des Ortsverbands als Bindeglied fungieren.

Wichtigste Aufgabe für seine CSU ist es laut Schwaiger, Talente zu entdecken und neue Gesichter hinsichtlich der Stadtratswahlen zu präsentieren. Mittelfristiges Ziel müsse sein, die Fraktionsstärke von derzeit sechs Stadträten zu erhöhen. Das werde kein leichter Weg, sagte Schwaiger, weil Themen wie die dritte Startbahn gerade nach den jüngsten Aktivitäten von Ministerpräsident Seehofer aktueller denn je seien. Aber für den Ortsverband gelte es positiv zu denken, Profil und Kante zu zeigen. "Wir müssen Themen vorgeben und anstoßen", sagte Schwaiger.

Ein Hauptaugenmerk müsse auf eine stärkere Gewerbeansiedlung gerichtet sein, um die Einnahmen der Stadt zu erhöhen. Es dürfe nicht sein, dass in den Clemensängern die nächsten zehn Jahre wieder nichts passiere. Derzeit seien so viele Großprojekte am Laufen, "da müssen wir aufpassen, uns finanziell nicht zu übernehmen". Der Asamkomplex, Schulneubauten, Westtangente, Wohnungsbau, Hallenbad, Innenstadtumbau, die Übergabe der Schulen an den Landkreis, Sanierungen und Renovierungen - das alles koste Geld. Wenn die Stadt nicht aufpasse, könnte sich die Pro-Kopf-Verschuldung rasch verdoppeln, "und das macht keinen guten Eindruck". Wenn die laufenden Investitionen abgewickelt seien, so Schwaiger, bleibe als wichtigstes Thema die Schaffung von Wohnraum. Dazu müssten die Rahmenbedingungen geschaffen werden, um es den Leuten zu ermöglichen, selbst Eigentum zu schaffen, ergänzte Mieskes.

Allerdings dürfe man es mit dem Wachstum nicht übertreiben, warnt Schwaiger, denn verstärkter Wohnungsbau ziehe einen Rattenschwanz von Investitionen nach sich. Deshalb, so Mieskes, müssten bei der Wohnraumbeschaffung die Freisinger Bürger im Vordergrund stehen. Für die Freisinger müsse etwas getan werden und nicht für Münchner, die nach Freising ziehen, weil es hier billiger sei. "Wir brauchen eine vernünftige Grundstückspolitik", fasste Schwaiger zusammen, und "dürfen Zuzug nicht provozieren".

Mieskes will seine Arbeit auf drei Säulen aufbauen, wie er sagte. Zuallererst will er die Kommunikation zwischen Vorstand und Mitgliedern, aber auch zu den Bürgern verbessern. Jeder solle das Gefühl haben, sich mit seinen Anliegen an die CSU wenden zu können. Außerdem wolle er dafür sorgen, dass sich der Ortsverband wieder stärker nach außen präsentiert. "Wir müssen zu allen städtischen Herausforderungen Stellung beziehen und mit Veranstaltungen versuchen, in der Stadt "als Volkspartei wieder stärker wahrgenommen zu werden". Dritte Säule sei, die Weichen für die Zukunft zu stellen. Mieskes denkt dabei in erster Linie an die Wahlen in den nächsten Jahren. Dazu sei es notwendig, "unsere Mannschaft zu stärken und neu zu positionieren".

© SZ vom 19.06.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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