Meine EM:"Mein Herz sagt, Polen gewinnt 3:2"

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Sylwester Trebski lebt seit zwölf Jahren im Landkreis Freising

Von Alexander Kappen

Robert Lewandowski und Arkadiusz Milik, die beiden Topstürmer des FC Bayern und von Ajax Amsterdam, hat jeder auf der Rechnung. Auch die deutsche Verteidigung, das weiß Sylwester Trebski, gebürtiger Pole. Deshalb hat der 36-Jährige zur Sicherheit zwei andere, unbekanntere Spieler auf dem Zettel, die heute im EM-Vorrundenspiel zwischen Deutschland und Polen den Unterschied ausmachen könnten - zu Gunsten der Polen natürlich. "Kamil Grosicki und Bartosz Kapustka, ein ganz Junger, die könnten vielleicht für eine Überraschung sorgen und die Tore machen", sagt Trebski, der vor zwölf Jahren nach Deutschland übersiedelte, erst in Langenbach lebte und vor drei Jahren mit seiner Frau und den beiden Töchtern nach Moosburg zog.

"Das wird ein ganz schwieriges Spiel", sagt Trebski. Er weiß, wovon er redet, er spielt selbst Fußball und lässt seine Amateur-Laufbahn derzeit als Stand-by-Spieler beim SV Langenbach ausklingen, wo er in der Zweiten Mannschaft aushilft. Dennoch, so der 36-Jährige, "sagt mein Herz, dass Polen 3:2 gewinnt". Mit einen Unentschieden gegen Deutschland könnte er freilich auch ganz gut leben, schließlich hätten wegen des neuen Modus beide Teams dann gute Chancen auf die K.o.-Runde. Darauf könnte er sich bestimmt auch mit seinem Arbeitskollegen einigen, der ebenfalls großer Fußballfan ist und mit dem er schon viel über das bevorstehende Spiel gefachsimpelt hat.

Wo er sich das Spiel anschauen wird, weiß Sylwester Trebski noch nicht genau: "Vielleicht schaue ich die erste Halbzeit mit einem polnischen Freund zusammen und die zweite dann daheim mit der Familie, weil ich ja am nächsten Tag wieder früh aufstehen muss." Oder er schaut - Trebski ist Mitglied der Moosburger Feuerwehr - mit seinen Kumpels im Stüberl des Feuerwehrhauses. Und weit wie können die Polen im Turnier kommen? "Das Viertelfinale ist schon realistisch, das erwarten die Leute in Polen. Wenn wir noch weiter kommen, wäre das super und ein großer Erfolg", sagt Trebski.

Aber wenn man, wie er, im Ausland lebe, dann sei ja das Praktische, "dass ich zwei Mannschaften im Turnier habe - und wenn Polen zuerst ausscheidet, dann bin ich für Deutschland".

© SZ vom 16.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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